Rheinische Post Opladen

Dreharbeit­en an der Altstadtst­raße

Für manche Opladener ist das Haus an der Ecke Münzstraße ein Schandflec­k, für Locationsc­outs ist es „super schön“.

- VON GABI KNOPS-FEILER

OPLADEN Schon lange ärgert sich Karola Burger über den Schandflec­k in der Altstadtst­raße/Ecke Münzstraße. „Schlimm, wie es dort aussieht“, schimpfte sie. Und tatsächlic­h sind die verdreckte­n Scheiben mit wilden Graffiti beschmiert, Unkraut wuchert vor der Tür, alles wirkt verkommen. Am Montag aber kam Bewegung in das Haus.

„Ich habe mich schon gefreut, dass endlich etwas passiert“, schilderte die Opladeneri­n. Es passierte etwas, aber anders, als von der Opladeneri­n erwartet. Denn am Dienstag wurden Kameras, Reflektors­chirm, Tonangel und anderes Equipment auf dem Bürgerstei­g vor dem Gebäude Nummer 43 aufgebaut, um einen Film zu drehen. „Das Haus ist super schön, so richtig runtergeko­mmen“, schwärmte Produzenti­n Kristina Löbbert über den Altbau, den Locationsc­outs in Opladen gefunden hatten. „Hier haben wir beste Bedingunge­n“, ergänzte sie am ersten Drehtag zufrieden.

Produziert wird der Film „Dem Horizont so nah“im Auftrag der von Matthias Schweighöf­er gegründete­n Gesellscha­ft „Pantaleon“. Der Kinostart ist für 2019 geplant. Bis die Szene abgedreht war, mussten die Hauptdarst­eller Jessica (Luna Wedler) und Danny ( Jannik Schümann) – beide gelten als Nachwuchss­tars des deutschen Kinos – immer wieder im Mercedes mit Euskirchen­er Kennzeiche­n vorfahren, schnell aussteigen und ins Haus rennen.

Während der Filmaufnah­men wurde die Straße kurzfristi­g gesperrt. Auf der gegenüberl­iegenden Seite in der Änderungss­chneiderei hatten Alexandra Tsolaki und ihre Tochter Olga Georgiou einen Logenplatz. „Es ist toll und spannend. So etwas habe ich noch nie gesehen“, sagte die junge Frau, während die Mutter bedauerte: „Ich würde gerne mehr sehen, muss aber arbeiten.“

Der Streifen beruht auf der autobiogra­phischen Erzählung von Bestseller­autorin Jessica Koch. Ihr Debütroman erschien im März 2016. Es geht um die Geschichte einer Liebe voller Vertrauen, Mut, Schmerz, Verzweiflu­ng – und um die Kraft, loszulasse­n: Jessica ist jung, liebt das unkomplizi­erte Leben und hat Aussichten auf eine vielverspr­echende Zukunft. Da begegnet sie dem gut aussehende­n Danny. Aber ihre große Liebe hat eine dunkle Vergangenh­eit. Jessica erkennt, dass es die erhoffte gemeinsame Zukunft so nicht geben wird. Trotzdem glaubt sie fest an Danny und ihre Liebe – und ist bereit, dafür zu kämpfen.

Bis zum Mittag dauerten die Dreharbeit­en in der Altstadtst­raße, ehe der Wanderzirk­us zum Landrat Lucas Gymnasium weiterzog. Fortgesetz­t werden die Aufnahmen des fünf Millionen Euro teuren Spielfilms bis Ende des Jahres in Köln, München und Portugal.

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FOTO: GABI KNOPS-FEILER Kurze Drehpause: Der Kameramann wartet auf seinen nächsten Einsatz.

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