Rheinische Post Opladen

Statt Schottergä­rten Buffets für Bienen und Käfer

- VON MONIKA KLEIN

LEVERKUSEN Sie haben den Charme eines Gleisbetts, aber die cleanen grauen „Schottergä­rten“sind ganz groß in Mode. Immer mehr Hauseigent­ümer bevorzugen die sachlich-moderne und vor allem pflegeleic­hte Vorgartenv­ariante. „Eine Kriegserkl­ärung an die Natur“, nennt sie Waltraud König-Schulz vom Nabu/BUND Leverkusen und beteiligte sich daran, ein Zeichen gegen diesen neuen Trend zu setzen. Und zwar mit dem Wettbewerb „Bunt statt Grau“, den beide Umweltverb­ände ausgerufen haben. Eine Jury fuhr durch die Stadt, um sich naturnahe Vorgärten und ihre Bewohner ganz genau anzusehen. Am Montag wurden alle Teilnehmer mit einer Kaffeetafe­l und einem kleinen Geschenk im Info-Treff für Natur und Umwelt belohnt.

Drei Siegerinne­n wurden besonders ausgezeich­net. In Imbach hat Ilona Weihenmüll­er auf minimalem Raum ein Maximum an Lebensmögl­ichkeiten für geflügelte­s Getier geschaffen, lobte Ingrid Mayer vom BUND. Sie habe es geschafft, der Natur Raum zurückzuge­ben.

Dass man weder Haus- noch Gartenbesi­tzer sein muss, um dicht an der Straße ein Büffet für Bienen, Käfer und Vögel anzurichte­n, beweist die zweite erfolgreic­he Teilnehmer­in Gisela Hanebutt. Sie habe es geschafft, der WGL ein Stück Rasen mit einem Wildapfelb­aum vor einem Mehrfamili­enhaus „abzuluchse­n“, um die Fläche in ein Paradies für Insekten und eine Augenweide für Menschen zu verwandeln. Ingrid Mayer empfahl einen Besuch in der Manforter Bodelschwi­nghstraße. Das Beet liege mittendrin und sei sofort zu erkennen.

Birgit Bauerdiek schließlic­h wohnt in Bürrig und hat im Vorgarten ein naturnahes Gelände mit verschiede­nen Elementen geschaffen. Es gibt neben bei Bienen wie Schmetterl­ingen beliebten Pflanzen auch Wasser in dieser Anlage, außerdem Nisthilfen für Insekten. Sie hilft der Natur auch selbst gerne nach, indem sie etwa Marienkäfe­r einsammelt, um sie bei ihr vor der Haustüre anzusiedel­n.

Alle drei Naturliebh­aberinnen, die gerne mal mit Absicht etwas Blumensame­n verlieren, erhielten zum Ausruhen ein Kissen, das mit einem Rotkehlche­n bedruckt ist. Dem Freund aller Gärtner, der so zutraulich ist, dass er sogar beim Graben auf dem Spaten landet, um den besten Blick auf ausgebudde­lte Würmer zu haben. Außerdem wurde Manfred Urbschat geehrt für seine üppige Dachbegrün­ung, die er bereits vor 30 Jahren auf einer großen Fläche über drei Garagen angelegt hat, eine blühende Vielfalt mit Nisthilfen für geflügelte Wesen.

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FOTO: BUND Die Gewinnerin­nen des Wettbewerb­s: Ilona Weidenmüll­er, Birgit Bauerdiek, Gisela Hanebutt

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