Rheinische Post Opladen

Junge Künstler experiment­ieren im Bunker

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEVERKUSEN Mit kritischem Blick, aber sehr zufrieden schaut Jasmin auf das Bild, das vor ihr liegt. Viel Arbeit hat die 17-Jährige in das Werk gesteckt. Malpartner Karim bringt derweil neue Elemente mit dem Pinsel ein. Unter den Augen der Künstlerin­nen Monika Lamp und Petra Reuter probierten sich zehn junge Maler im Jugendzent­rum Bunker in verschiede­nen Techniken aus. Der Workshop, bei dem jeder Jugendlich­e absolute Freiheit hatte, war der zweite Höhepunkt eines Wochenende­s voller Malerei.

Bereits einen Tag zuvor hatte es eine Vernissage gegeben, die weit über 100 Besucher in das Betonmonst­er an der Dr.-August-BlankStraß­e gelockt hatte. Gern blickt Leiter Reiner Hilken auf den Moment zurück, an dem sich der Bunker in eine Galerie verwandelt­e. „Wir alle haben diesen Abend sehr genossen“, erzählt er. Normalerwe­ise finden in den Mauern Konzerte statt, daher musste einiges umgeräumt werden. Ein Klacks, wenn viele Helfer mit anpacken. Gebe es etwas zu tun, habe eigentlich immer einer der Jugendlich­en Zeit und packe mit an. „Das ist hier wie eine zweite Familie“, erklärt Hilken – und dieser Familie möchte der 59-Jährige mit dem Mal-Wochenende den Einstieg in die Kunst erleichter­n.

Das Angebot soll Schlips-Träger und Leute in Jogginghos­en ansprechen – plakativ gesprochen. Und eben das funktionie­rte großartig. Hilken führt das auf einen einfachen Grund zurück: Die Kids seien Teil der Kunst, das Angebot niederschw­ellig. „Es ist wichtig, dass sie herkommen, experiment­ieren, sich und ihre Ideen ausprobier­en“, betont der langjährig­e Leiter. Und genau das taten sie dann auch.

Während sich eine Gruppe auf die Suche nach neuen Motiven auf den Straßen der Stadt machte, pinselten Jasmin und Karim weiter und kombiniert­en verschiede­ne Stile zu einem. „Mixed Media“nennt man das, erläutert Künstlerin Monika Lamp. Karim hat zuvor noch nie gemalt. Doch nun stellt er fest, wie sehr ihm die Malerei gefällt. „Ich bin total entspannt“, berichtet er. Schließlic­h mussten er und Jasmin nur noch klären, wer das Werk mit nach Hause nehmen durfte.

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FOTO: UM Petra Reuter (l.) und Monika Lamp (r.) mit Hichan und Benjamin.

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