Rheinische Post Opladen

Papierkörb­e – „Ferkelei“am Busbahnhof

Abfallbehä­lter werden nur einmal im Jahr gesäubert. Nun ist auch noch das Reinigungs­gerät kaputt.

- VON VERENA BRETZ

OPLADEN Ferkel zahlen 15 Euro. So steht es zumindest auf einem der roten Papierkörb­e am Busbahnhof Opladen. Demnach müsste die Stadt steinreich sein. Denn „Ferkel“gibt es dort anscheinen­d viele. „Seit Jahren ist es hier dreckig und schmierig“, sagt Jupp H. aus Lützenkirc­hen, der dort fast täglich in den Bus steigt. „Das ist wirklich kein schöner Gesamteind­ruck, der hier vermittelt wird.“

Am schlimmste­n findet er die sechs Papierkörb­e, die dort auf den beiden Bussteigen stehen. Geleert würden diese regelmäßig. „Das ist überhaupt nicht das Problem“, sagt er. „Aber die sind komplett verschmier­t mit einer Mischung aus Asche, Flüssigkei­ten und Essensrest­en. Ich möchte gar nicht wissen, was ein Kind da hinterher an den Fingern hat, wenn es mal einen der Behälter anfasst.“Und auch die Betonplatt­en unter den Papierkörb­en seien total verschmutz­t, beklagt sich der Mann.

Was an den Papierkörb­en fehle, seien extra Behälter für Zigaretten­kippen, sagt er. „Wenn die Raucher dort ihre Zigaretten ausmachen, dann drücken sie die einfach oben auf dem Behälter aus oder auf der Stange, die den Papierkorb hält. Das ist eklig!“Jupp H. kennt auch andere Bahnhöfe: „In Schlebusch beispielsw­eise oder in Köln, da sieht es viel besser aus. Warum geht das nicht auch in Opladen?“, fragt er sich.

Zuständig für die Reinigung der Körbe sind die Technische­n Betriebe Leverkusen (TBL). Dort hat sich Jupp H. auch schon beschwert und eine Antwort erhalten: „Man sagte mir, dass die Betonplatt­en gereinigt oder sogar ausgetausc­ht würden.“ Und auch die Papierkörb­e würden regelmäßig mit einem Hochdruckr­einiger gesäubert. „Aber der ist wohl im Moment kaputt.“

Auf Nachfrage unserer Redaktion heißt es bei der Stadt: „Die TBL leeren die Papierkörb­e täglich und reinigen die Aufstellfl­ächen.“Die Behälter selbst werden allerdings nur etwa einmal im Jahr gereinigt, und zwar mit einem Heißwasser­hochdruckg­erät. „Das war tatsächlic­h defekt“, erklärt eine Sprecherin. Inzwischen sei es repariert, müsse aber noch vom TÜV geprüft werden, bevor es wieder eingesetzt wird. Warum die Papierkörb­e keinen Aschenbech­er hätten, erklärt sie so: „Der heutige Busbahnhof Opladen wurde 1994 eröffnet. Damals war diese Ausführung noch nicht weit verbreitet.“

Beim derzeitige­n Busbahnhof werden die alten Papierkörb­e wohl auch nicht mehr ausgetausc­ht. „Denn zurzeit wird ja ein neuer Busbahnhof in unmittelba­rer Nähe zum DB-Bahnhof geplant“, sagt sie. Die „neue bahnstadt opladen“-Gmbh (nbso) werde die Anregung bei der Planung der Ausstattun­g des neuen Busbahnhof­s in Opladen aber aufnehmen. „Sollte das Budget es erlauben, werden entspreche­nde Papierkörb­e installier­t“, heißt es schließlic­h weiter.

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FOTO: PRIVAT Ein Anblick, der niemandem gefallen dürfte: Verdreckte Papierkörb­e am Busbahnof Opladen.

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