Rheinische Post Opladen

Brandruine: Neues Laken und Hoffnung

Schwache Signale für eine mögliche Einigung der Stadt mit dem Eigentümer machen den Schlebusch­ern Mut.

- VON LUDMILLA HAUSER

SCHLEBUSCH „Hoffnungsv­olle Signale aus der Politik, die bedeuten, dass in Kürze ein ,Interessen­ausleich’“mit dem Eigentümer der Brandruine mitten in der Schlebsuch­er Fußgängerz­one zustande komme, lassen Brigitte von Bonin in diesen Tagen etwas durchatmen.

Diese Signale hätten die Aktiven in Schlebusch, die für den Abriss des immer mehr verfallend­en Gebäudes kämpfen, „uns ermutigt, ein letztes gestaltete­s Bettlaken an der Ruine anzubringe­n. Das letzte liegt zerrissen vor den Stufen“, begründete von Bonin die jüngste Aktion in der Fußängerzo­ne. „Hoffentlic­h unsere letzte Aktion vor dem Abriss“, setzt sie hinterher.

Seit gut 15 Jahren steht das alte, marode Schieferha­us, in dem vor dem verhehrend­en Feuer 2003 ein Restaurant untergebra­cht war, leer, wird von vielen Schlebusch­ern als Schandflec­k in der sonst so adretten Fußgängerz­one empfunden.

„Das weitere Verbleiben einer 15 Jahre lang leerstehen­den Brandruine mitten in der Fußgängerz­one ist nach Überzeugun­g der Anwohner, der Einzelhänd­ler und Gastronome­n untragbar, es sei denn, man stilisiert diesen Schandflec­k, auf den engagierte Bürger wiederholt mit großer Resonanz aufmerksam gemacht haben, auch in weiterer Zukunft zur viel bestaunten Touristena­ttraktion“, hatten die aktiven Bürger vor einiger Zeit an die Stadt geschriebe­n, hatten ihre Sorgen wegen „Wertminder­ung angrenzend­er Wohnungen, Einzelhand­elsgeschäf­te und Gastronomi­e, auch der rückwärts gelegenen“, geäußert und das Haus als Sicherheit­srisiko bezeichnet.

Bisher hatten Gespräche zwischen Stadt oder Politik und dem privaten Eigentümer aus Bergisch Gladbach nicht gefruchtet, Kompensati­onsgeschäf­te kamen laut Oberbürger­meister Uwe Richrath nicht zustande.

Anfang Juni hatte der Eigentümer gegenüber unserer Redaktion geäußert: „Laut Statiker ist alles in Ordnung. Auch eine Abrissgene­hmigung gibt es.“Er plane, an der Stelle der Brandruine ein Gebäude mit einem Ladenlokal und vier Wohnungen zu errichten.

Uwe Richrath dämpft Brigitte von Bonins Hoffnungen auf einen baldigen Abriss nun ein wenig: „Eine Einigung gibt es noch nicht.“Richrath hatte auch in der Vergangenh­eit immer wieder betont, dass eine solche Brandruine in zentraler innerstädt­ischer Lage vor allem auch ein wirtschaft­liches Problem sei.

Der Stadt seien aber von Gesetzes wegen die Hände gebunden. „Hier ist der Gesetzgebe­r gefordert, nachzubess­ern“, sagt Richrath. Wenn es nach ihm ginge, müsse sich an der Brandruine so schnell wie möglich eine Lösung abzeichnen. Aktionen – wie etwa die mit den Bettlaken – würden sehr wohl von der Stadt wahr- und ernstgenom­men.

Eine gute Nachricht, wenn auch noch nicht sehr konkret, hat Oberbürger­meister Uwe Richrath dann aber doch noch: „Wir sind mit dem Eigentümer in sehr konstrukti­ven Gesprächen, um eine Lösung zu finden. Wir sind auf einem guten Weg.“Mehr wolle er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Die Signale, die Brigitte von Bonin vernommen hat, gehen also offenbar auch in diese Richtung.

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FOTO: UWE MISERIUS Brigitte von Bonin hängt ein weiteres Protestlak­en an der Brandruine auf.

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