Rheinische Post Opladen

Stillstand an der Hitdorfer Kaimauer

2019 soll das marode Bauwerk endlich saniert werden. Die Stadt wartet auf die Genehmigun­g der Bezirksreg­ierung.

- VON VERENA BRETZ

HITDORF „Ach, das ist doch das Christo-Kunstwerk unten am Hafenbecke­n.“– Diese Antwort bekommen Auswärtige, wenn sie sich bei Spaziergän­gern am Rheinufer in Hitdorf nach der Kaimauer erkundigen. Und tatsächlic­h: Das Bauwerk ragt gut verhüllt und mit Pfählen gestützt aus dem Wasser.

Mit Kunst hat das Ganze allerdings nichts zu tun. Die Kaimauer ist marode, seit Jahren. Bereits im September 2016 hat der Rat der Stadt deshalb entschiede­n, die Mauer zu sanieren – und das gesamte Hafenareal gleich mit. Passiert ist bislang noch nichts. Zuletzt hat deshalb die SPD-Fraktion in der Bezirksver­tretung 1 eine entspreche­nde Anfrage gestellt und sich erkundigt, wie der Zeitplan für die Sanierung der Kaimauer aussieht.

Und tatsächlic­h rückte Ende September schweres Baugerät an. Viele Spaziergän­ger fragten sich, was es damit auf sich haben könnte. Das sandfarben­e Ungetüm, eine sogenannte Sondierrau­pe für CPT (Cone Penetratio­n Test), hat dort an zwei Tagen die Dichte des Bodens gemessen. „Die Arbeiten waren erfolgreic­h“, sagt eine Sprecherin der Stadt. Denn die Sorge bestand, dass der Lastwagen samt Raupe viel zu schwer sei für das Gelände. Der Hafenplatz ist nämlich nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zugelassen. „Bei kleinsten Veränderun­gen der Mauer oder im Bereich des Hafenplatz­es hätten wir die Arbeiten sofort einstellen müssen. Aber es gab keinen Anlass, die Messungen zu unterbrech­en.“

Und wozu das Ganze? Die Ergebnisse der Messung erlauben es, die geplante Gründungst­iefe der neuen Spundwand und deren Verankerun­g im Untergrund des Hitdorfer Hafen zu überprüfen. Denn es ist nicht etwa geplant, die alte Mauer abzureißen und an selber Stelle eine neue zu bauen. Sondern vor die alte Kaimauer wird eine neue Spundwandk­onstruktio­n gesetzt, während das alte Bauwerk um 80 Zentimeter zurückgeba­ut, also verkürzt wird. Wie viel das Ganze kosten wird, dazu kann die Verwaltung noch nichts sagen. Auf jeden Fall wird die Stadt die Kosten der Sanierung selbst tragen müssen. Aktuell liegen die Planungsun­terlagen bei der Bezirksreg­ierung Köln zur Genehmigun­g vor. Parallel werden die Ausführung­splanung und die Ausschreib­ungsunterl­agen vorbereite­t, heißt es von der Stadt. Bei einer Genehmigun­g der Maßnahme bis Ende September hätte Anfang 2019 endlich Baubeginn sein können. Die voraussich­tliche Bauzeit beträgt elf Monate. Bislang hat die Bezirksreg­ierung die Genehmigun­g aber nicht erteilt.

Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte eine Sprecherin: „Die Stadt hat schon bei der Bezirksreg­ierung angefragt.“Ob sich bereits jetzt – knapp eine Woche nach Ablauf der September-Frist – der Baubeginn verzögern wird, konnte sie nicht einschätze­n. Das hängt nämlich auch davon ab, ob an die Genehmigun­g Auflagen geknüpft sind, die dann in die bisherigen Pläne eingearbei­tet werden müssen. Viel mehr Zeit darf allerdings nicht verstreich­en. Sonst müsste auf Grundlage der Genehmigun­g und in Absprache mit den Pächtern tatsächlic­h ein ganz neuer Baubeginn festgelegt werden.

 ?? FOTO: ENA ?? Bei der Stadt hatte man gehofft, dass die Bezirksreg­ierung die Sanierung bis Ende September genehmigt.
FOTO: ENA Bei der Stadt hatte man gehofft, dass die Bezirksreg­ierung die Sanierung bis Ende September genehmigt.
 ?? FOTOS (2): STADT ?? Das Bild aus dem Jahr 2016 zeigt, wie kaputt die Mauer ist.
FOTOS (2): STADT Das Bild aus dem Jahr 2016 zeigt, wie kaputt die Mauer ist.
 ??  ?? Diese Sondierrau­pe hat die Bodendicht­e im Hitdorfer Hafen gemessen.
Diese Sondierrau­pe hat die Bodendicht­e im Hitdorfer Hafen gemessen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany