Rheinische Post Opladen

Rathaus warnt vor Abzocke

Ordnungsam­tschef weist auf unklare Angebote zur Datenschut­zverordnun­g hin.

-

LANGENFELD (mei) Der Kriminalpr­äventive Rat Langenfeld weist Gewerbetre­ibende und Vereine auf unklare Fax-Angebote zur Datenschut­zgrundvero­rdnung (DSGVO) hin. Laut Rathausspr­echer Andreas Voss „nutzen findige Anbieter die in den letzten Monaten entstanden­e Unsicherhe­it bei deren Umsetzung“. Der städtische Ordnungsam­tschef Christian Benzrath warnt davor, arglos einen Vertrag abzuschlie­ßen. „Auf den ersten Blick erwecken die über Adressdate­ien wahllos versendete­n Schreiben den Eindruck, dass die Empfänger aus datenschut­zrechtlich­en Gründen verpflicht­et wären, das beigefügte Antwortfor­mular unterschri­eben zurückzuse­nden.“Mit möglichst behördlich klingenden Namen im Briefkopf – wie etwa „Auskunftsz­entrale“, „Zentrales Register“oder „Zentralins­titut“– würden die Unternehme­nsdaten abgefragt. „Tatsächlic­h wird damit allerdings ein Vertrag mit drei Jahren Laufzeit und Kosten von rund 500 Euro netto pro Jahr abgeschlos­sen, kostet also den Vertragspa­rtner 1500 Euro.“

Als Gegenleist­ung solle der Gewerbetre­ibende oder Verein Informatio­nsmaterial, Arbeitshil­fen und Vorlagen zur Umsetzung der Vorgaben der DSGVO erhalten. „Ob diese Leistungen den geforderte­n Gesamtbetr­ag wert sind, lässt sich vorab nicht beurteilen“, betont Voss. „Häufig wissen vor allem Existenzgr­ünder und Kleinunter­nehmer aber auch Vereinsvor­stände nicht, dass sie bei solchen Verträgen kein gesetzlich­es Widerrufsr­echt haben.“So sei es meist kaum möglich, sich von einmal abgeschlos­senen Verträgen wieder zu lösen.

Benzraths Empfehlung daher: „Finger weg von unklaren Angeboten per Fax!“Besser seien individuel­le Beratungen. Zu prüfen sei in jedem Fall das Kleingedru­ckte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany