Rheinische Post Opladen

Kleine Schulen für kleine Leute

Die Gezelin-Schule bleibt. Die Grundsatze­ntscheidun­g des Stadtrats ist richtig und beendet einen aufbranden­den „Schulkampf“, den Politik und Verwaltung nicht hätten gewinnen können.

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Es war ein imposantes Bild, als mehrere Dutzend Eltern und Kinder der Gezelin-Schule Anfang der Woche den Ratssaal betraten. Die Kinder trugen T-Shirts in der Schulfarbe

Grün und machten ernste Gesichter. „Kurze Beine, kurze Wege“war auf einem der vielen Pappschild­er zu lesen, die große und kleine Protestler in die Höhe reckten. Der bunte und quirlige Auftritt kam bei den Ratsmitgli­edern an. Am Ende der Stadtratss­itzung stand ein klares Votum für den Erhalt der Gezelin-Schule. Aus den ernsten Gesichtern waren lachende geworden. Das Aufatmen war förmlich spürbar: Die Gezelin-Schule, die für viele Schlebusch­er aus ihrem Stadtteil nicht wegzudenke­n ist, scheint nun gerettet.

Schon am Wochenende davor hatten sich Oberbürger­meister Richrath und Schuldezer­nent Adomat auf Einladung der Eltern beim Tag der offenen Tür ein Bild gemacht. Der Pfarrgemei­nderat und Stadtdecha­nt Heinz-Peter Teller hatten sich in offenen Briefen an den Oberbürger­meister für den Erhalt der katholisch­en Schule stark gemacht. Und doch war es längst nicht absehbar, dass bereits in der Ratssitzun­g diese Entscheidu­ng fiel. So hatte etwa die SPD um Vertagung gebeten.

Kurze Beine, kurze Wege. Dieses und viele andere Argumente für den Erhalt der Schule sind in der Sache richtig. Kleine Schulen für kleine Leute machen pädagogisc­h und verkehrste­chnisch Sinn. Und: Politik und Verwaltung haben gut daran getan, es nicht zu einem „Schulkampf“kommen zu lassen, den sie zumindest in Schlebusch nicht hätten gewinnen können, ohne sich den Groll vieler Wähler einzufange­n. Bernd Bussang

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FOTO: ARCHIV Bernd Bussang

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