So hat sich Langenfelds Natur in 70 Jahren verändert
Informative Schautafeln von Umweltschützern in der Sparkasse zeigen die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten auf.
LANGENFELD Das wird die Naturliebhaber freuen: Die Waldfläche in Langenfeld hat in den vergangenen 70 Jahren nicht abgenommen, sondern ist eher ein bisschen gewachsen. Darüber freut sich besonders Axel Barchen vom Bund für Umweltund Naturschutz (BUND), der entsprechende Schautafeln zur Ausstellung „70 Jahre Natur in Langenfeld“in der Hauptstelle der Stadt-Sparkasse beigesteuert hat. „Langenfeld ist eben keine richtige Stadt“, sagt er, „sondern eine Zusammenführung mehrerer Dörfer. Und das macht den Charme aus.“
Während die Siedlungsdichte kräftig zugenommen hat, sind die grünen Randgebiete geblieben und sogar durch die Aufforstungen wie im Landschaftspark Fuhrkamp noch etwas gewachsen. 600 Hektar Wald gehören heute zu Langenfeld, der größte Teil davon ist gesund. „Und wenn nicht, unternimmt die Stadt sofort etwas dagegen.“
Zwei Schautafeln zeigen Fotos aus den 1940ern. Besonders interessant: das Tableau zur Landwirtschaft. Damals kamen die Frauen in feiner Kleidung und mit Handtäschchen zum Ernteabschluss. Generell war es damals erheblich schwerer als heute, den Boden zu beackern. Trotzdem schwindet die Landwirtschaft heute immer mehr aus dem Stadtgebiet. Vor allem die Viehwirtschaft hat keinen Platz mehr.
Herzstück der ursprünglichen und immer noch erhaltenen Natur in Langenfeld ist das Further Moor. Ihm gilt das besondere Augenmerk der Naturschützer. Laut Barchen ist die wertvolle Landschaft vom achtspurigen Ausbau der A3 bedroht. 2030 steht da als Datum im Raum. Die Planungen müssten bis 2020 festgezurrt sein. Die Naturschützer stemmen sich gemeinsam dagegen.
Dass in Sachen Natur in den letzten Jahren nicht nur die Unvernunft regierte, zeigt die Ausstellung auch. Beispiel: Galkhausener Bach. Vom Geschoss im geraden Betonbett in den 1970er Jahren hat er sich zum mäandernden Plätschergewässer mit bepflanztem Ufer zurückverwandelt. Auch viele Gärten sind auf dem Weg zurück zu den Wurzeln. Wildblumen, die Bienen anlocken, alte Obstbäume – das Bewusstsein hat sich geändert. Die Aktion „Langenfeld summt“, bei der die Naturschutzverbände Bumensamen verschenkten, kam gut an. Besonders kleinere Mädchen seien ganz wild auf ein eigenes Blumenbeet, sagt Barchen. „So sollte es sein, keine Reglementierung von oben, sondern ein Geschenk, das im wahrsten Sinne des Wortes Früchte trägt. Beteiligt an der Ausstellung zum 70. Stadtgeburtstag sind das städtische Klimaschutzteam, der Umweltschutzund Verschönerungsverein, die Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände, der BUND, der Naturschutzbund Nabu sowie die Biologische Station Haus Bürgel.
Bis 25. Oktober, Stadt-Sparkasse, Solinger Straße 51-59.