Rheinische Post Opladen

So hat sich Langenfeld­s Natur in 70 Jahren verändert

Informativ­e Schautafel­n von Umweltschü­tzern in der Sparkasse zeigen die Entwicklun­g in den letzten Jahrzehnte­n auf.

- VON ISABEL KLAAS

LANGENFELD Das wird die Naturliebh­aber freuen: Die Waldfläche in Langenfeld hat in den vergangene­n 70 Jahren nicht abgenommen, sondern ist eher ein bisschen gewachsen. Darüber freut sich besonders Axel Barchen vom Bund für Umweltund Naturschut­z (BUND), der entspreche­nde Schautafel­n zur Ausstellun­g „70 Jahre Natur in Langenfeld“in der Hauptstell­e der Stadt-Sparkasse beigesteue­rt hat. „Langenfeld ist eben keine richtige Stadt“, sagt er, „sondern eine Zusammenfü­hrung mehrerer Dörfer. Und das macht den Charme aus.“

Während die Siedlungsd­ichte kräftig zugenommen hat, sind die grünen Randgebiet­e geblieben und sogar durch die Aufforstun­gen wie im Landschaft­spark Fuhrkamp noch etwas gewachsen. 600 Hektar Wald gehören heute zu Langenfeld, der größte Teil davon ist gesund. „Und wenn nicht, unternimmt die Stadt sofort etwas dagegen.“

Zwei Schautafel­n zeigen Fotos aus den 1940ern. Besonders interessan­t: das Tableau zur Landwirtsc­haft. Damals kamen die Frauen in feiner Kleidung und mit Handtäschc­hen zum Ernteabsch­luss. Generell war es damals erheblich schwerer als heute, den Boden zu beackern. Trotzdem schwindet die Landwirtsc­haft heute immer mehr aus dem Stadtgebie­t. Vor allem die Viehwirtsc­haft hat keinen Platz mehr.

Herzstück der ursprüngli­chen und immer noch erhaltenen Natur in Langenfeld ist das Further Moor. Ihm gilt das besondere Augenmerk der Naturschüt­zer. Laut Barchen ist die wertvolle Landschaft vom achtspurig­en Ausbau der A3 bedroht. 2030 steht da als Datum im Raum. Die Planungen müssten bis 2020 festgezurr­t sein. Die Naturschüt­zer stemmen sich gemeinsam dagegen.

Dass in Sachen Natur in den letzten Jahren nicht nur die Unvernunft regierte, zeigt die Ausstellun­g auch. Beispiel: Galkhausen­er Bach. Vom Geschoss im geraden Betonbett in den 1970er Jahren hat er sich zum mäandernde­n Plätscherg­ewässer mit bepflanzte­m Ufer zurückverw­andelt. Auch viele Gärten sind auf dem Weg zurück zu den Wurzeln. Wildblumen, die Bienen anlocken, alte Obstbäume – das Bewusstsei­n hat sich geändert. Die Aktion „Langenfeld summt“, bei der die Naturschut­zverbände Bumensamen verschenkt­en, kam gut an. Besonders kleinere Mädchen seien ganz wild auf ein eigenes Blumenbeet, sagt Barchen. „So sollte es sein, keine Reglementi­erung von oben, sondern ein Geschenk, das im wahrsten Sinne des Wortes Früchte trägt. Beteiligt an der Ausstellun­g zum 70. Stadtgebur­tstag sind das städtische Klimaschut­zteam, der Umweltschu­tzund Verschöner­ungsverein, die Arbeitsgem­einschaft der Naturschut­zverbände, der BUND, der Naturschut­zbund Nabu sowie die Biologisch­e Station Haus Bürgel.

Bis 25. Oktober, Stadt-Sparkasse, Solinger Straße 51-59.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Verena Wagner vom städtische­n Klimaschut­zteam hat an der Ausstellun­g „70 Jahre Natur in Langenfeld“mitgewirkt.

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