Kinder üben Selbstverteidigung
Langenfelder Kampfsport-Schule Wing-Tsjun-Akademie gab beim Türöffner-Tag der „Sendung mit der Maus“Einblicke.
LANGENFELD Aufmerksam hören die Kinder den Anweisungen des Kampfsport-Trainers zu. „Das Gewicht auf das hintere Bein, die Arme nach vorne, die Handflächen offen nach vorne strecken.“Dann versuchen die Mädchen und Jungen, diese Stellung einzunehmen. „Das ist die Verteidigungsstellung“, erklärt Ken Berendes von der Wing-TsjunAkademie. Die Kampfsport-Schule an der Friedrich-Krupp-Straße hatte beim bundesweiten „Türöffner-Tag“der „Sendung mit der Maus“mitgemacht und rund 120 Kinder zu Gast. Sie bekamen einen ersten Eindruck von den Selbstverteidigungstechniken dieses Kampfsports.
So wie die Verteidigungsstellung, bei der in einem Streit sofort sichtbar wird, wer sich in der Defensive befindet. „Defensiven Kindern wird schneller geholfen“, sagt Berendes. Ganz anders sieht die Kampfstellung aus. „Da werden die Fäuste vorgestreckt.“Das Gewicht des Körpers liege dabei auf dem vorderen Bein. Und die Kinder weist der Trainer an, diesmal richtig böse zu gucken. „So wird deutlich, was allein durch Körpersprache und Mimik ausgedrückt werden kann.“
Doch den Kindern wird auch gezeigt, wie sie sich befreien können, falls jemand sie am Handgelenk packt oder gar den Arm um ihren Hals legt. „Wing Tsjun basiert nicht auf Kraft“, erklärt Berendes, „sondern auf Technik.“Natürlich wurde ein spezielles Kinderprogramm ausgearbeitet, denn die jüngsten Teilnehmer sind erst vier Jahre alt. „Man muss ja die Kraft der Kinder einkalkulieren.“Und was jeder, egal wie alt und wie stark er ist, in jedem Fall bei Gefahr tun könne, ist laut den Satz rufen: „Stopp, Fremder! Lassen Sie mich in Ruhe!“
In einer weiteren Übung mit halbierten Poolnudeln versuchen Kinder, ihre Gegenüber damit zu berühren, während diese mit einer einfachen Bewegung der flachen Hand die Poolnudel abwehren sollen. „So werden die Reflexe trainiert“, erklärt Berendes. Karo ist schon eine recht erfahrene Teilnehmerin. Die 13-Jährige ist bereits vor einigen Jahren zum Wing Tsjun gekommen. „Mein Vater hat die Website gefunden. Dann war ich beim Probetraining“, erzählt sie, „und so bin ich dazugekommen.“Was ihr an diesem Kampfsport ganz besonders gefällt? „Dass man, auch wenn man klein ist, gegen Größere eine Chance hat.“So wundert es nicht, dass Karo die während des Türöffner-Tages vorgeführten Übungen alle schon kennt, schließlich trainiert sie unter der Woche fast täglich. Und so weiß sie, wovon sie spricht, wenn sie sagt: „Es ist wichtig, dass man konzentriert bleibt. Und der Spaß ist auch wichtig.“Spaß hatten die vielen Kinder beim Türöffner-Tag in der Wing Tsjun Akademie in jedem Fall, ob nun bei der Selbstverteidigung oder beim Malen von chinesischen Schriftzeichen. Belohnt wurden sie dann alle mit frisch gebackenen Waffeln. So werden Sachgeschichten zum Erlebnis.