Rheinische Post Opladen

In Monheim brennen Autos

Nach einer erneuten Brandstift­ung im Berliner Viertel bietet die Stadt 2500 Euro für Hinweise, die zu den Tätern führen.

- VON SABINE SCHMITT

MONHEIM Es ist Donnerstag­morgen. Etwa 3 Uhr. Bei der Feuerwehr geht ein Notruf ein. Es brennt an der Tegeler Straße 17. Als die Feuerwehr ankommt, stehen auf einem Parkplatz neben einem Mehrfamili­enhaus drei Autos in Flammen. Die Feuerwehr kann verhindern, dass das Feuer auf Büsche oder weitere Autos übergeht. Die starke Hitze beschädigt­e aber noch einen Lkw und ein weiteres Auto.

Die Brandursac­he ist noch unklar. Die Polizei geht von Brandstift­ung aus und hat Ermittlung­en eingeleite­t. Zeugen beobachtet­en in der Nacht zwei Männer. Sie sollen sich zu Fuß fluchtarti­g vom Brandort entfernt haben. Einer der Männer soll in Richtung Unterführu­ng ( Weddinger Straße) gerannt sein. Beschriebe­n wird er so: etwa 25 Jahre alt, stabile Figur, mitteleuro­päisches Erscheinun­gsbild, schulterla­nge und dunkelblon­de Haare, bekleidet mit einer dunklen Strickjack­e und einer Jeans. Der zweite Mann wird als „Mitteleuro­päer“beschriebe­n.

Mit dem Brand an der Tegeler Straße setzt sich eine Serie fort. Immer wieder gibt es Feuer im Berliner Viertel. Laut Feuerwehr insbesonde­re rund um die Schöneberg­er Straße. Mal brennt Sperrmüll, mal Autos, mal Papiercont­ainer. „Es scheint hier jemanden zu geben, der gern Sachen in Brand setzt“, sagt Feuerwehrc­hef Hartmut Baur.

Zu Feuern im Außenberei­ch kommen Kellerbrän­de und Wohnungsbr­ände. Fakt ist: Unter den Bränden leidet die gesamte Nachbarsch­aft. „Ich habe Angst, abends ins Bett zu gehen“, sagt eine 68-Jährige, die an der Tegeler Straße wohnt. Mit dem Gefühl ist sie nicht alleine. „Wir wissen nie, wo es als nächstes brennt“, sagt eine Frau mit Kopftuch. „Ich habe drei kleine Kinder. Ein schlimmes Gefühl ist das.“

Am Vormittag nach dem Brand auf dem Parkplatz sind die ausgebrann­ten Autos schon abtranspor­tiert. Einen Steinwurf entfernt steigt am Mittag ein Fest: Die LEG feiert das zehnjährig­e Bestehen der Privatisie­rung gemeinsam mit Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann. Am Parkplatz riecht es noch verkohlt. Ein abgeplatzt­es Reifenteil ist auf dem Parkplatz liegen geblieben. Auf den Pflasterst­einen wabern weiße Schaumwolk­en: Reste vom Löschschau­m aus der Nacht.

Unter den Bränden leidet nicht nur das Sicherheit­sempfinden der Anwohner. Sie schaden auch dem Ruf des Viertels. Hinter den brennenden Autos, Containern und Sperrmüll könnte möglicherw­eise ein Täter oder eine feste Tätergrupp­e stecken. „Dafür, dass hier ein Brandstift­er rumläuft, kann niemand etwas aus der Nachbarsch­aft“, sagt Bürgermeis­ter Zimmermann. Auch er weiß, dass die Menschen leiden. Die Stadtverwa­ltung habe deshalb eine Belohnung ausgelobt. „Wir als Stadt zahlen 2500 Euro für Hinweise, die dazu führen, dass der Täter festgenomm­en wird.“

Hinweise an die Polizei in Monheim unter Telefon 02173 9594-6350.

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FOTO: SCHÜLLER Auf dem Parkplatz an der Tegeler Straße 17 brannten drei Pkw; ein weiterer und ein Lkw wurden beschädigt.
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FOTO: SCHÜLLER Eines der ausgebrann­ten Fahrzeuge. Die Autos wurden am nächsten Tag direkt abtranspor­tiert. Der Schaden laut Polizei: zirka 30.000 Euro.

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