Tango-Weltstar kommt nach Langenfeld
Nicole Nau, in Düsseldorf aufgewachsen, in Argentinien zu Hause, tanzt mit ihrem Partner im Schaustall.
LANGENFELD/DÜSSELDORF Ihre Geschichte liest sich wie das Skript einer Telenovela: Als junge Frau ließ die Düsseldorferin Nicole Nau ihr altes Leben als Grafik-Designerin hinter sich, um sich in Argentinien als Tangotänzerin zu versuchen. Anfangs wohnte sie in billigen Hotels und kämpfte um jedes Engagement, doch schnell machte sich Nau mit ihrem einzigartigen Talent einen Namen und wurde zu einer Berühmtheit in Argentinien. Es folgten unzählige Tourneen weltweit. Nach einer Stippvisite in ihrer Heimatstadt gastiert Nau nun am nächsten Samstag, 20. Oktober, 20 Uhr, in Langenfeld (siehe Info-Box). Mit ihrem Tanz- und Ehepartner Luis Pereyra präsentiert sie im Schaustall am Winkelsweg das Programm „Se Dice De Mi“.
Nicole Naus Liebe zum Tango kam verhältnismäßig spät. Nach ihrem Abitur am Cecilien-Gymnasium begann sie ein Studium zur Grafik-Designerin und arbeitete nebenbei für verschiedene Werbeagenturen. Tanzen war jedoch schon immer ihre Leidenschaft. Ihre große Karriere begann relativ unspektakulär mit einem Flyer für einen Tangokursus. Eigentlich wollte sie diesen wegschmeißen, doch am Ende gab sie dem Kursus und damit auch dem Tanz eine Chance und hatte dabei viel Spaß.
Wenige Monate später folgte der Besuch in der Show „Tango Argentino“in München, der sie endgültig für Tango begeisterte. An diesem Abend sah sie auch zum ersten Mal ihren späteren Ehemann und Tanzpartner Luis Pereyra auf der Bühne, damals noch aus weiter Entfernung von den Zuschauerrängen aus. 1986 folgte nach weiteren Tanzstunden während eines Urlaubs in Argentinien, die wohl mutigste und gleichzeitig auch beste Entscheidung ihres Lebens: Nau ließ ihre Heimat Düsseldorf hinter sich, um in Buenos Aires als Tangotänzerin durchzustarten. Und das gelang ihr.
Nach ihrer Ausbildung tanzte sie Im Jahr 1990 zum ersten Mal im Café Homero, danach ging es für sie steil bergauf. Schnell wurde sie in Argentinien zum gefeierten Star. Zweimal zierte sie mit ihrem Konterfrei sogar eine Briefmarke – eine Ehre. In Argentinien traf sie auch wieder auf Luis Pereyra, diesmal jedoch nicht als Fan, sondern als etablierte Tänzerin.
Im Jahr 2000 standen sie zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne, doch dabei sollte es nicht bleiben. Mittlerweile sind die beiden nicht nur auf der Bühne, sondern auch privat ein Paar. Das hat Vorund Nachteile. Denn durch Vorbereitung und Proben sind die beiden nahezu pausenlos zusammen. „Manchmal fliegen die Fetzen“, sagte Nicole Nau, „aber ich könnte mit niemandem so gut tanzen wie mit ihm.“
Aktuell touren die beiden durch Deutschland. „Sobald ich das Rheinufer sehe, geht mir das Herz auf“, sagt Nicole Nau über ihre Reisen in die alte Heimat.
Der Titel des aktuellen Programms „Se Dice De Mi“lässt sich übersetzen als „Man sagt von mir“. Darin präsentieren sie in einer Mischung aus Musik, Gesang, Percussion und natürlich Tanz die Lebensgeschichte von Luis Pereyra, der sich aus einfachsten Verhältnissen zum großen Tangoidol emporgekämpft hat. Dabei entführen die beiden ihre Zuschauer gleichzeitig auf eine Reise durch die Geschichte des Tangos in all seinen Facetten.
„Sobald ich das Rheinufer sehe, geht mir das Herz auf“Nicole Nau Tango-Tänzerin