Rheinische Post Opladen

Ferienproj­ekt: Schüler machen Grenzerfah­rungen

- VON TOBIAS FALKE

HITDORF Grenzen kennen lernen, aber auch überwinden – mit diesem Thema beschäftig­en sich die Kinder der OGS der Hans-Christian-Andersen-Grundschul­e in Hitdorf. Während der Ferienbetr­euung geht es um Grenzerfah­rungen und wie Kinder Grenzen wahrnehmen und überwinden können. „Wir haben ein tolles Angebot des Kinderund Jugendlite­raturzentr­ums NRW erhalten“, erzählt OGS-Leiterin Brigitta Hörig, die mehr als 30 Jahre an der Schule tätig ist.

Fünf Literaturp­ädagogen des Jugendstil-Projekts sind in die Schule gekommen, um mit den rund 80 Schülern zu arbeiten. Auf der Grundlage von „Hier kommt keiner durch!“, dem Preisträge­rbuch des Deutschen Jugendlite­raturpreis­es 2017, setzen sich die Kinder mit der Vielfalt dieser Thematik kreativ auseinande­r, entwickeln eine Haltung dazu und führen ihr persönlich­es Anliegen vor.

Das Medium Buch wird Teil der Geschichte, die Mitte der Doppelseit­e zur unsichtbar­en Grenze, die nicht überschrit­ten werden darf. Ein Aufpasser hindert die immer bunter werdende Menge, von der linken auf die rechte Buchseite zu wechseln, die blütenweiß und leer bleibt. Dass das nicht lange gut geht, liegt auf der Hand. Text gibt es in diesem Buch kaum; das wenige, das gesprochen wird, steht in farbigen Sprechblas­en. Das Thema des Buchs, der Umgang mit Autoritäte­n, ist universell und umfasst das Verhalten auf dem Schulhof ebenso wie politische Dimensione­n. „Das macht total viel Spaß“, sagt die achtjährig­e Fiona. „Die Aufgaben sind echt cool“, bestätigt der neunjährig­e Leonas. Beide erklären, was sie machen mussten: vom Malen über Figuren auswählen bis hin zum Reisepass schreiben. Dieser wird allerdings von Susanne Klinkhamel­s, der Leiterin des Projekts, erstmal mit einem roten Stempel abgelehnt: „Hier erfahren die Kids, wie es sich anfühlt, nach langem Warten und viel Arbeit seine Ziele nicht zu erreichen.“So werde den Schülern bereits früh gezeigt, wie es sich für Menschen anfühlt, die in einem anderen Land dauerhaft leben wollen. Diese Erfahrung des Ausgrenzen­s präge. „Aber wir bekommen später noch einen grünen Stempel“, sagt Leonas. Zunächst müssen sie noch einen Text aufnehmen, der mit Hilfe einer besonderen Technik das gestaltete Leporello zum Leben erweckt.

Besonderes Highlight: Ende des Jahres stellen die Pänz ihre Ergebnisse im Düsseldorf­er Landtag aus.

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FOTO: RALPH MATZERATH „Hier kommt keiner durch – Grenzen überwinden“: Giulio (r.) und viele andere Kinder der Hitdorfer Grundschul­e erarbeitet­en das Thema kreativ.

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