Schreiben nach Gehör
Zuckersteuer
Zu „,Schreiben nach Gehör’“komplett abschaffen“(RP vom 25. September): Seit mehr als 60 Jahren versuchen Reformer den Einstieg in den Leselernprozess zu erleichtern. Unter den Schlagwörtern „Ganzheit“und „Kreativität“wurden Lesemethoden wie Ganzwortmethode, Ganzsatzmethode und als Krönung „Lesen durch Schreiben“in den Grundschulen eingeführt. Begeisterung pur für jede neue Methode. Das Ergebnis war nicht gerade berauschend. Rechtschreibung und Leseleistungen wurden nicht besser. Schließlich „erfand“man noch amtlicherseits die „Lese-Rechtschreibschwäche“. Ein ideales Instrument die Schwächen „moderner“Methoden zu kaschieren. In der Diskussion um den Leselernprozess hatte man wohl vergessen, dass auch der einzelne Laut bereits eine Ganzheit ist. Phonetiker werden mir beipflichten, dass bei der Vielzahl der Schulneulinge mit Migrationshintergrund zum Beispiel das „I“nicht mehr ein Duden-I ist. Dasselbe gilt für viele weitere Laute des ABC. Ein Blick in das Internationale Phonetische Alphabet, kurz IPA genannt, zeigt uns die große Varianz von Lautierungen. Deshalb ist die Rückkehr zum lautbezogenen Leseunterricht im Interesse aller Schulneulinge ein Akt der gewünschten Integration.
Otto Schäfer Leichlingen
Nicht betroffen
vom 3. Oktober): Wären die entscheidenden Politiker selbst betroffen, hätten sie anders entschieden. Aber die werden ja nicht kastriert! Tierschutz sieht anders aus!
Ulrich Rosinski Kalkar
Aufklären
Zu „SPD erwägt Zuckersteuer“(RP vom 9. Oktober): Mit einer Zuckersteuer wird sich das Verhalten der Verbraucher nicht ändern. Ein paar Cent mehr für stark zuckerhaltige Lebensmittel halten nicht vom Kauf ab. Unsere Regierung sollte sich Ratschläge holen bei unseren Nachbarländern Belgien, Frankreich und England. Da gibt es mit Erfolg eine „Nährwert-Ampel“auf Produkte. Die Lobbyisten werden den Politikern jedoch geschickt von einer Ampel abraten. Das EU-Parlament hat eine Lebensmittelampel abgelehnt. Nun geht der Gesetzesvorschlag an den EU-Ministerrat. Parallel bei Einführung einer Nährwert-Ampel sind die Verbraucher über die Gefahren bei zu viel Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln aufzuklären.
Paul-Hermann Mackes Viersen