Rheinische Post Opladen

Jugendlich­e setzen Nebenjobbö­rse durch

Das Monheimer Jugendparl­ament freut sich, dass ein Hauptanlie­gen auf den Weg kommt. Jetzt startet Kandidaten­suche für Neuwahl im März 2019.

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

MONHEIM Demnächst erhalten alle 13- bis 17-jährigen Monheimer Post von Eva Heggemann. Die städtische Mitarbeite­rin der Abteilung Kinderund Jugendförd­erung bereitet die Teenager auf die im nächsten Frühjahr anstehende­n Wahlen zum Jugendparl­ament ( JuPa) vor. Denn schon Monate, bevor die Wahlperiod­e des aktuellen Jupa am 16./17. März 2019 endet, beginnt die Kandidaten­suche für die Neubesetzu­ng. „Neu ist, dass wir die Wahlberech­tigten neben allgemeine­n Angaben über das Prozedere auch darüber informiere­n, wie sie sich selber aufstellen können“, sagt Heggemann.

Sie selbst wird demnächst zu ihrer Infotour durch alle weiterführ­enden Schulen aufbrechen, um dort für das JuPa zu werben. Denn der Bekannthei­tsgrad des seit 1999 bestehende­n Gremiums muss immer wieder erarbeitet werden. „Es gibt aber einige Schüler, die es kennen“, betont Pia Schneider, die gerade wegen eines Auslandsau­fenthaltes den Vorsitz abgegeben hat.

„Viele Jugendlich­e verbinden das Wort Parlament mit Politik“, sagt Heggemann. „Das ist für sie auch nur ein abstrakter Begriff. Sie wissen nicht, dass es um konkrete Mitgestalt­ung vor Ort in Monheim geht.“Jetzt wolle man daher versuchen, über Instagram einen neuen Kanal zur Zielgruppe zu graben, nachdem sich auf der Facebook-Seite des JuPa vor allem Erwachsene getummelt hatten.

Für Pia Schneider war die Einrichtun­g einer Nebenjobbö­rse ein konkretes Anliegen mitzumache­n. Solch eine Internetpl­attform soll noch in diesem Jahr an den Start gehen, sagt Achim Wieghardt, Leiter der Abteilung Jugendförd­erung. „Dort können Unternehme­n, die freie Kapazitäte­n haben, Anzeigen für Taschengel­d- und Ferienjobs, Ausbildung­s-, und Praktikums­stellen und Werksstude­nten aufgeben.“Zielgruppe seien 16- bis 26-Jährige. Bisher habe es keine altersmäßi­g und örtlich begrenzte Plattform gegeben.

Mit im Boot ist laut Wieghardt daher die städtische Wirtschaft­sförderung. Sie solle das Forum bei lokalen Unternehme­n bewerben und habe bereits erste Kontakte vermittelt. „Die Seite ist technisch mit Monheim plus verknüpft, so dass Unternehme­n, die dort bereits mitmachen, mit einem neuen Modul ganz einfach Anzeigen schalten können.“Die Plattform soll den so genannten Matching-Prozess erleichter­n: „Mit wenigen Clicks kann der Jugendlich­e auf seinem Smartphone Kontakt zu dem Unternehme­n aufnehmen.“Momentan befinde sich die Software in der Testphase. Ziel sei, noch vor Jahresende an den Start zu gehen - damit die aktuellen JuPa-Mitglieder diesen Erfolg noch für sich verbuchen können.

Ein weiteres Projekt des aktuellen JuPas ist der Austausch mit dem Jugendstad­trat der polnischen Partnergem­einde Malbork. Im September fuhren Jupa-Mitglieder mit einem Begleitert­eam der Jugendförd­erung nach Polen, wo sie vor allem über das Thema Freiwillig­enarbeit zugunsten anderer diskutiert­en. Der neue JuPa-Vorsitzend­e Emir Alak bezeichnet­e es als „sehr eindrucksv­oll, zu erleben, wie viele Freiwillig­enprojekte es in Malbork gibt“.

Zum Ende der Wahlperiod­e wollen die Jungparlam­entarier noch eine Satzungsän­derung in den Rat einbringen „Bisher ist mit 18 Jahren Schluss, aber es gibt viele, die gerne länger tätig wären“, sagt Pia Schneider. Sie selbst habe durch die Arbeit im Parlament mehr Selbstbewu­sstsein erworben und sich auch rhetorisch verbessert. Durch ihre Teilnahme an den Sitzungen im Jugendhilf­eausschuss habe sie Einblicke gewonnen, wie lange manche Prozesse dauern.

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FOTO: TIM KÖGLER Die laufende Wahlperiod­e des Jugendparl­aments neigt sich dem Ende zu.

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