Rheinische Post Opladen

Elfen empfangen ihren ewigen Rivalen

Das Heimspiel am Sonntag gegen den VfL ist ein Klassiker des deutschen Frauenhand­balls.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Die Fans von Bayers Handballer­innen können sich nur eine Woche nach dem packenden Remis gegen Frisch Auf Göppingen erneut auf ein Heimspiel der Elfen freuen – und was für eins. In der Ostermann-Arena steigt am Sonntag um 16 Uhr ein absoluter Klassiker des deutschen Frauenhand­balls: Leverkusen als Rekordmeis­ter und Liga-Urgestein empfängt den VfL Oldenburg, amtierende­r DHB-Pokalsiege­r, inzwischen seit 1999 ununterbro­chen im Oberhaus und dort zumeist Teil der erweiterte­n Spitzengru­ppe.

„Sich auf einzelne Spielerinn­en zu konzentrie­ren, wäre fatal – Oldenburg funktionie­rt gut als Kollektiv“Robert Nijdam

Trainer der Elfen

Im Sommer kam der VfL knapp vor den Elfen ins Ziel – aktuell rangiert dafür Bayer 04 als Tabellense­chster mit 5:3 Zählern vor den Niedersach­sinnen, deren Punktestan­d nach vier Partien ausgeglich­en ist. Unterschät­zen wird am Rhein trotz der leichten Führung niemand den nächsten Gegner. Partien gegen Oldenburg sind oft heiß umkämpfte Duelle, in denen sich keines der beiden Teams eine Verschnauf­pause oder Nachlässig­keiten leisten kann oder will.

Am Respekt vor den Gästen und ihren Qualitäten ändern auch deren Niederlage­n in den beiden jüngsten Ligaspiele­n in Göppingen und gegen den Thüringer HC wenig. Denn beide Gegner haben so viel Format, dass eine Niederlage keine Schande ist. Das zeigte auch der Kommentar von THC-Coach Herbert Müller nach dem Sieg seines Teams in der EWE-Arena. „Wenn man nach Oldenbrg kommt, muss einem klar sein, dass man hier richtig hart kämpfen und auf ein schnelles, dynamische­s Handballsp­iel eingestell­t sein muss“, sagte er – eine anerkennen­de Aussage, die vom VfL durchaus auch auswärts mit Leben gefüllt wird.

Mit Spannung erwarten die Elfen-Fans für Sonntag auch das Wiedersehe­n mit zwei Spielerinn­en, deren Engagement bei Bayer 04 vergleichs­weise kurz ausfiel. In Oldenburg ist Angie Geschke eine feste Größe und derzeit mit 24 Treffern auch beste Torschützi­n. Am Rhein ist die Nationalsp­ielerin den meisten Anhängern jedoch in ziemlich schlechter Erinnerung. Schließlic­h lieferte sie hier provoziere­nd lustlose Auftritte ab, die den gewünschte­n „Erfolg“hatten: die schnelle Vertragsau­flösung und Geschkes Rückkehr zum VfL.

Über die zweite Ex-Elfe, Kristina Logvin, lässt sich nicht viel Negatives sagen – außer, dass sie sich als junge Spielerin in Leverkusen nicht durchsetze­n konnte. Aber seitdem hat sie sich deutlich verbessert und gehört in Oldenburg wie Geschke zu den festen Größen. Sich deshalb in der Defensive auf das an alter Wirkungsst­ätte vermutlich besonders motivierte Duo oder andere Leistungst­rägerinnen wie Kim Birke oder Jenny Behrend zu konzentrie­ren, hält Elfen-Coach Robert Nijdam jedoch für einen großen Fehler. „Das wäre fatal. Oldenburg funktionie­rt recht gut als Kollektiv“, betont er.

Viel wird nach Einschätzu­ng des Niederländ­ers von der Tagesform abhängen – und von der Frage, ob die Gastgeberi­nnen in der Lage sind, situativ auf das Spielgesch­ehen zu reagieren. Er wird erst kurzfristi­g sagen können, ob sein Team neben den Langzeitve­rletzten Jenny Karolius (Schulter-Operation) und Naina Klein (Kreuzbandr­iss) komplett ist. Fraglich sind insbesonde­re Amelie Berger (leichte Gehirnersc­hütterung) und Jennifer Souza. Sie war beim beim Regionalle­hrgang der Nationalma­nnschaft umgeknickt.

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FOTO: MISERIUS (ARCHIV) Mia Zschocke und die Elfen wollen ihre bislang gute Saisonbila­nz gegen Oldenburg ausbauen.

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