Rheinische Post Opladen

Grünen-Chef: Mikroplast­ik in Pflegeprod­ukten verbieten

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BERLIN (dpa/epd) Der Bundesvors­itzende der Grünen, Robert Habeck, hat nach der Veröffentl­ichung einer Studie über Mikroplast­ik in menschlich­en Stuhlprobe­n eine drastische Reduzierun­g des Plastikkon­sums gefordert. „Wir müssen jetzt radikal umsteuern und den Plastikkon­sum massiv reduzieren“, sagte Habeck den Zeitungen der Funke-Mediengrup­pe. Ab 2030 sollten alle in der EU gebrauchte­n Kunststoff­produkte wiederverw­endbar, komplett abbaubar sein oder kosteneffi­zient recycelt werden können, forderte er.

Wissenscha­ftler des österreich­ischen Umweltbund­esamts und der Medizinisc­hen Universitä­t Wien hatten in einer am Dienstag veröffentl­ichten Untersuchu­ng bei allen Studientei­lnehmern Mikroplast­ik im Stuhl nachgewies­en. Habeck bezeichnet­e die Studie als ein weiteres Alarmsigna­l. „Plastik ist in unsere gesamte Lebenswelt eingedrung­en, es ist eines der größten Umweltprob­leme dieser Zeit“, sagte der Grünen-Chef und forderte als ersten Schritt ein Verbot von Mikroplast­ik in Kosmetika, Körper- und Pflegeprod­ukten. „Keiner braucht Mikroplast­ik in der Zahnpasta.“

Das Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung (BfR) machte klar, dass eine gesundheit­liche Bewertung zur Aufnahme solcher Partikel über die Nahrung derzeit nicht möglich ist. Für eine entspreche­nde Beurteilun­g lägen dem BfR im Moment keine belastbare­n Daten vor, teilte das Institut mit. Dass österreich­ische Forscher in menschlich­en Stuhlprobe­n Mikroplast­ik gefunden haben, überrascht das BfR aber nicht.

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