Rheinische Post Opladen

WGL baut ihr erstes Modul-Wohnhaus

In der Zschopaust­raße probiert die Wohnungsge­sellschaft eine neue Bauweise. Raummodule werden fertig angeliefer­t.

- VON SIDNEY.MARIE SCHIEFER

RHEINDORF Statt einer vor Jahrzehnte­n geplanten Bahnstreck­e entsteht in Rheindorf derzeit ein neuer Wohnkomple­x. Die Wohnungsge­sellschaft Leverkusen (WGL), die sich derzeit auch am Königsberg­er Platz in Rheindorf baulich engagiert, kaufte der Deutschen Bahn Netz AG die Grünfläche an der Zschopaust­raße ab und probiert dort ein neues Baukonzept für Mehrfamili­enhäuser aus.

„Es ist ein bisschen mit Lego zu vergleiche­n“, sagt Michael Lauer von der Firma Alho. Hinter ihm wird in diesem Moment ein rechteckig­es, in sich geschlosse­nes Bauteil mit einem Kran durch die Luft gehoben. Die Firma Alho baut modulare Gebäude, die in ihrem Werk nahe Morsbach vorgeferti­gt, dann angeliefer­t und vor Ort zusammenge­setzt werden. Dieses Konzept wurde in Leverkusen bisher nur für Bürogebäud­e genutzt. In der Zschopaust­raße 25-29 entsteht aktuell ein erster Wohnkomple­x auf diese Weise. Ein Premiere also. Und auf die ist die WGL stolz. Dienstag stellte sie die Baustelle vor.

Wolfgang Mues, Geschäftsf­ührer der WGL zeigt sich begeistert von der modularen Bauweise und erklärt, dass vor allem die kürzere Bauzeit, die Flexibilit­ät im Grundriss und die Terminsich­erheit ihn von dieser neuen Bauweise überzeugt haben. Der erste Gebäudekom­plex soll im April 2019 bezugsbere­it sein, denn einzelne Module können wetterunab­hängig im Werk gebaut werden. Sogar die Bäder und die Elektronik in den Wänden seien bereits komplett fertig, bevor das Modul angeliefer­t werde, berichtet Mues.

„Aktuell stehen 1800 Interessen­ten

auf der Warteliste der WGL“, betont er die Dringlichk­eit der neuen Wohnungen. Im ersten Bauabschni­tt soll ein dreigescho­ssiges Gebäude mit 36 Wohneinhei­ten entstehen. Jeweils zwölf Wohnungen sind mit zwei, drei und vier Zimmern geplant. Die Wohnungen werden ausschließ­lich an Menschen mit Wohnberech­tigungssch­ein vergeben.

Mit Oberbürger­meister und WGL-Aufsichtsr­at Uwe Richrath besuchte Wolfgang Mues vor kurzem die Expo Real in München, die größte Immobilien­messe in Europa. Es sei schwer, eine gute Baufirma zu finden, berichtet Uwe Richrath beim Ortstermin und sagt weiter: „Es gibt eine wachsende Prognose für das Rheinland, wenn wir genug Wohnraum bereitstel­len, können bis 2030 rund 180.000 Menschen in Leverkusen leben.“Dabei soll der Wohnraum aber auch bezahlbar bleiben. Der WGL-Geschäftsf­ührer bemerkt, dass die Kaltmiete für Neubauten in Leverkusen über elf Euro pro Quadratmet­er betragen kann – die Neubauten in der Zschopaust­raße in Rheindorf sollen im kommenden Jahr nur 5,55 Euro pro Quadratmet­er kosten.

Die WGL plant, in einem weiteren Bauabschni­tt zwei weitere Gebäudekom­plexe auf diese Art zu errichten. Die Gebäude sollen nach der Fertigstel­lung dann nicht mehr als Modulbaute­n erkennbar sein, verspricht die WGL.

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FOTO:R. MATZERATH Michael Lauer (Alho), OberbÜrger­meister Uwe Richrath und Wolfgang Mues (WGL, v.l.) zeigen, wie die Raummodule angeliefer­t werden.

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