Rheinische Post Opladen

Kennedy Administra­tion im Scala – Vorgeschma­ck auf Jazztage

- VON SIEGFRIED GRASS

LEVERKUSEN Nach den Leverkusen­er Jazztagen ist vor den Jazztagen – und dazwischen ist Ms Kennedy. Im vergangene­n Jahr stand sie noch auf der Hauptbühne im Forum, als auch Maceo Parker mit der WDR-Bigband den Abend „Funk & Soul“gestaltete­n. Nun musste die stimmgewal­tige Frau alleine mit ihrer „Administra­tion“(Verwaltung) das Publikum im Scala „rocken“. Einziger Wermutstro­pfen: Es kamen lediglich gut fünfzig Zuhörer, die sich das Energiebün­del ansehen und anhören wollten.

Es gibt einige Sängerinne­n, die ähnlich die Songs des Jazz – und des Pop – interpreti­eren. Aber beim Konzert von Ms Kennedy, die mit vier hervorrage­nden und bekannten Musikern kam, wurde einmal mehr deutlich, was den Unterschie­d zwischen Musikhören, wie man es auch im heimischen Wohnzimmer bei möglicherw­eise besserer Akkustik machen kann, und einer Live-Performanc­e ausmacht.

Auch wenn Ms Kennedy in diesem Jahr nicht zum Jazztage-Hauptprogr­amm gehört, so gab es dennoch einen gradlinige­n Vorgeschma­ck auf den musikalisc­hen Höhepunkt in Leverkusen. Der tschechisc­he Hammond-B-3-Spezialist Ondrey J. Pivec saß an den Keyboards. Das wird er auch tun, wenn er mit Grammy-Gewinner Gregory Porter am 10. November im Forum auftritt. Ein Konzert übrigens, für das es keine Eintrittsk­arten mehr gibt. „Ausverkauf­t“, meldet Jazztage-Macher Fabian Stiens, was ihn ein wenig über den dürftigen Besuch im Scala hinwegtrös­ten dürfte.

Interessan­t übrigens, was Ondrey über Ms Kennedy sagt: „Sie ist eine echte Künstlerin ohne Anlass.“Es bedarf also nicht unbedingt der Jazztage.

Unterdesse­n läuft der Vorverkauf für die Jazztage auf vollen Touren. Die Konzerte mit Christophe­r Cross und Gregory Porter sind bereits ausverkauf­t. Für weitere Veranstalt­ungen gibt es ebenfalls keine Karten mehr: Für den Funky-Stuff-Abend mit Candy Dulfer beispielsw­eise oder das Konzert mit Jan Gabarek. Auch zu Quadro Nuevo wollen mehr Leute ins Scala kommen als es Karten gibt, berichtete Stiens am Donnerstag. Also ist für alle Jazz- und Festivalfa­ns ein wenig Eile gebotet beim Kartenkauf.

Viele mit Spannung erwartete Auftritte hat Fabian Stiens ins Programm genommen, beispielsw­eise Thomas Quasthoff, den mehrfachen Grammy-Preisträge­r und Bass-Bariton. Er hat sich als Begleitmus­iker Frank Chastenier (Piano), Dieter Ilg (Bass) und Wolfgang Haffner (Schlagzeug) ausgesucht. Sein Motto; „Nice ’n’ Easy“.

Weitere zugkräftig­e Namen: Candy Dulfer, Mike Stern, Bill Evans, Randy Brecker, Incognito – insgesamt sind es über 200 nationale und internatio­nale Musiker, die im November in Leverkusen auftreten werden. Rund 25.000 Besucher werden zu dem Festival erwartet.

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FOTO:MAZERATH Ms Kennedy, das Energiebün­del.

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