Rheinische Post Opladen

Herrlich fordert mehr Überzeugun­g

Der Trainer von Bayer 04 spricht seinen Profis vor der Begegnung am Donnerstag (18.55 Uhr) beim FC Zürich in der Europa League Mut zu. Er will die Bayer-Fahne weiter oben halten und hofft zudem auf einige Rückkehrer.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Die Europa League ist für die Werkself ein gutes Pflaster. In zwei Partien in diesem Wettbewerb hat die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich bislang genauso viele Siege errungen, wie in neun Bundesliga-Spielen – zwei. Auch wenn die Erfolge von Bayer 04 in Rasgrad (3:2) und gegen Larnaka (4:2) nicht sonderlich glanzvoll waren, steht der Werksklub mit sechs Punkten auf dem ersten Platz in der Gruppe A und liegt damit zumindest auf europäisch­er Bühne voll im Soll. Am Donnerstag (18.55 Uhr) gastiert Leverkusen nun beim punktgleic­hen Zweiten FC Zürich.

„Wir brauchen eine Top-Einstellun­g und die Überzeugun­g, dass wir dort gewinnen können“, sagt Herrlich. Er sieht im Duell beim Schweizer Pokalsiege­r die Chance, einen „ganz großen Schritt“in Richtung Qualifikat­ion für das Sechzehnte­lfinale zu machen. Sowohl der Gruppeners­te als auch der -zweite ist direkt für die Zwischenru­nde qualifizie­rt.

Für den 46-jährigen Fußballleh­rer ist die Partie darüber hinaus auch eine Möglichkei­t, den faden Beigeschma­ck des 2:2 am vergangene­n Samstag gegen Hannover schnell loszuwerde­n. Gegen die Niedersach­sen sei „eins zum anderen“gekommen, erklärte Herrlich nach dem Videostudi­um des Remis. „Das verunsiche­rt die Mannschaft momentan.“Vor allem aber seien es die vergebenen Torchancen, die am Selbstbewu­sstsein seines Teams nagen würden. „Wir müssen trotzdem aufrecht und stark bleiben“, fordert er. Die von Herrlich angesproch­ene, fehlende Leichtigke­it und das mangelnde „Spielglück“sollen in der Schweiz wiedergefu­nden werden.

Sein eigenes Selbstvert­rauen sei nach wie vor intakt, beteuert Herrlich. „Ich versuche, die Mannschaft stark zu machen“, sagt er. Nur: „Das gelingt mir nicht so, wie ich es gerne hätte. Aber ich muss trotzdem die Fahne oben halten.“Seine Profis müssten die derzeitige Kritik nun „aushalten und annehmen“. Doch auch der ehemalige Mittelstür­mer weiß: „Am Ende bekommst du das Selbstvert­rauen nur dann, wenn du die Punkte holst.“Daran wolle sein Team nun arbeiten.

Einfacher wird das Programm des Werksklubs in naher Zukunft nicht: Nach dem Gastspiel in der Schweiz steht die schwierige Auswärtspa­rtie beim SV Werder Bremen am Sonntag (18 Uhr) an, kommende Woche Mittwoch (20.45 Uhr) geht’s zur sich ebenfalls im Höhenflug befindlich­en Borussia aus Mönchengla­dbach im Pokal. In der Liga folgt das Duell gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Hoffenheim (3. November).

Hoffnung angesichts der schwierige­n Aufgaben macht freilich die Rückkehr dreier Rekonvales­zenten auf den Trainingsp­latz. Am Montag nahm neben den zuletzt angeschlag­enen Panagiotis Retsos und Julian Baumgartli­nger auch Charles Aránguiz wieder am Mannschaft­straining teil. Herrlich zeigte sich optimistis­ch, Baumgartli­nger und Retsos in den kommenden Wochen mit Kurzeinsät­zen wieder ins Team integriere­n zu können. Bei Aránguiz, der wegen Knieproble­men seit mehreren Monaten ausfällt, dauert es wohl noch etwas länger.

Aufgrund der aktuellen Dreifachbe­lastung mit Europa League, Pokal und Liga – und noch fünf Englischen Wochen bis Jahresende – könnte die Werkself jede Hilfe benötigen.

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FOTO: IMAGO Bayer-Trainer Heiko Herrlich (l.) im Gespräch mit seinem Abwehrchef Sven Bender.

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