Rheinische Post Opladen

Das sind die Vorlieben der Einbrecher

Eine Studie der Polizei für Köln und Leverkusen zeigt, wie die Täter arbeiten und was sie abschreckt.

- VON BERND BUSSANG

KÖLN/LEVERKUSEN Auch Einbrecher haben bevorzugte „Arbeitszei­ten“. Am liebsten kommen sie Donnerstag bis Samstag. Und tatsächlic­h mögen sie den Sommer nicht. In der sogenannte­n dunklen Jahreszeit, von November bis März, sind sie besonders aktiv. Parterreun­d Hochparter­re-Wohnungen in Mehrfamili­enhäusern suchen sie gerne auf. Und schließlic­h, Einbruchsc­hutz lohnt sich: Nahezu jeder zweite Einbruch bleibt im Versuch stecken, die Täter scheitern meist an verbessert­er Sicherheit­stechnik. Das sind die wichtigste­n Ergebnisse der „Kölner Studie“zur Einbruchsi­cherheit, die jetzt vorliegt und auf Datensamml­ungen für Köln und Leverkusen beruht.

Dabei beruft sich die Polizei auf ein breites Datenmater­ial. 85 Prozent aller 3496 Wohnungsei­nbrüche in Köln und Leverkusen aus dem Jahr 2017 wurden im Rahmen der Tatortaufn­ahme erhoben und ausgewerte­t. Dabei gab es Antworten auf folgende Fragen:

Welche Tatorte bevorzugen Einbrecher?

Die Annahme, vor allem Dachwohnun­gen in Mehrfamili­enhäusern seien besonders unsicher, weil Täter dort seltener gestört werden, bewahrheit­et sich nicht. Es sind besonders Parterre- und Hochparter­rewohnunge­n (45,4 Prozent), in die eingebroch­en wird. Mehrfamili­enhäuser (66,2 Prozent) sind häufiger betroffen als Einfamilie­nhäuser (33,7 Prozent). Relativ betrachtet verhält es sich umgekehrt, denn nur 20 Prozent aller Häuser in Leverkusen sind Einfamilie­nhäuser.

Wie kommen die Täter ins Haus? Bei Einfamilie­nhäusern kommen Einbrecher in 60 Prozent der Fälle von der Hausrückse­ite durch den (umzäunten) Garten. Bei Mehrfamili­enhäusern wählen 43 Prozent den Zugang über die Hausvorder­seite oder Straße (12,7 Prozent). Nur 22,7 Prozent kommen von der Hausrückse­ite, 8,1 Prozent durch einen Garten. In Mehrfamili­enhäusern kommen Einbrecher durch Wohnungstü­ren (52,3 Prozent), seltener durch Fenstertür­en (29,7) und Fenster (17,9). In Einfamilie­häusern sind die wichtigste­n Schwachste­llen

Fenstertür­en (49,8) , gefolgt von Fenster (27,4), Haustüren (18,3). Wann kommen die Einbrecher? Hauptmonat in Leverkusen ist der November (68 Einbrüche), am wenigsten passierte im August (16). Warum scheitern sie ?

Wirksame Sicherungs­syteme an Türen (46 Prozent der Einbruchsv­ersuche scheiterte­n dort), Fenstern und Fenstertür­en (44 Prozent) kosten Einbrecher Zeit und Nerven. In zehn Prozent der Fälle war eine Alarmanlag­e Grund für einen Abbruch der Tat. Als wirksam erwiesen sich etwa Pilzkopfbe­schläge, Zusatzschl­össer und Querbügel sowie massive Türblätter.

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FOTO: FRANK RUMPENHORS­T/DPA Ungesicher­te Fenster sind eine Einladung für Einbrecher, betont die Polizei.

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