Rheinische Post Opladen

Kritik: Gelbes Licht lässt Gehweg dunkel

Peter W. reicht die Beleuchtun­g an der Sandstraße nicht. Stadt will nicht umrüsten und verweist auf Kosten.

- VON VERENA BRETZ

OPLADEN Hübsch anzusehen sind sie, die gelben Lampen an der Sandstraße. Und mittlerwei­le relativ selten. Auch Umweltschü­tzer loben diese Art der Beleuchtun­g, weil das gelbe Licht kaum Insekten anlockt. Ein 77-jähriger Anwohner allerdings, der kann dem schummrige­n Licht so gar nichts abgewinnen. Er möchte, dass die Stadt in Sachen Beleuchtun­g endlich umrüstet.

„Die Lampen geben viel zu wenig Licht ab“, sagt Peter W. „Allenfalls leuchten sie ein bisschen über die Fahrbahn. Aber der Bürgerstei­g, besonders der Gehweg auf der Baumseite von der Düsseldorf­er Straße bis zur städtische­n Unterkunft, der ist so dunkel, dass man Stolperfal­len fast nicht erkennen kann. Schließlic­h haben nicht alle Fußgänger Luchsaugen.“

Seit Jahren ärgert er sich über die Beleuchtun­g. „Aber jetzt, wo es wieder früher dunkel wird, fällt es mir besonders auf.“Was er gar nicht versteht: Das Teilstück der Sandstraße von den städtische­n Unterkünft­en bis zum Bahnüberga­ng ist viel besser beleuchtet. „Obwohl dort gar keine Bäume stehen.“Vor ein paar Wochen dann hat der Senior sich gefreut, dass es nun endlich losgeht. Denn auf der Verkehrsin­sel Sandstraße/Im Staderfeld wurde ein Lampenmast mit zwei hellen Leuchten aufgestell­t. „Aber leider ist es bei dem einen geblieben.“

Denn der Mast auf der Mittelinse­l war kaputt. Bei einem Unfall wurde er so stark beschädigt, dass er ausgetausc­ht werden musste, erklärt ein Mitarbeite­r der Energiever­sorgung Leverkusen (EVL). „Bei allen Neuanlagen kommen LED-Leuchten zum Einsatz.“Und weiter: Aktuell R G E R M O N I

T B Ü R gebe es bei der Beleuchtun­g der Sandstraße aus technische­r Sicht keinen Anlass, die Leuchten auszutausc­hen. Wenn ein Anwohner dennoch der Meinung sei, dass eine Erneuerung nötig sei, so der Rat des Mitarbeite­rs, solle er sich an den Eigentümer wenden. Das ist die Stadt Leverkusen.

Seit 1974 wohnt Peter W. an der Sandstraße. „Mit der Zeit wurde es hier immer dunkler. Früher hatten wir Neonröhren, aber die wurden durch die gelben Lampen ersetzt.“Er versteht nicht, „warum eine so wichtige Straße wie die Sandstraße

so dunkel und manche kurz Anliegerst­raße komplett hell ausgeleuch­tet ist“.

Bei der Stadt kann man die Beschwerde des Anwohners nicht nachvollzi­ehen. „Bei allen Straßen mit Bäumen ist eine schlechter­e Ausleuchtu­ng unvermeidb­ar, daran würden auch LED-Leuchten nichts ändern“, sagt eine Stadtsprec­herin. Die Beleuchtun­g an der Sandstraße mit ihren zehn Meter hohen Masten im Abstand von rund 40 Meter sei ausreichen­d.

Allerdings sagt sie auch, dass die Masten dort älter als 40 Jahre sind. Die letzte Standsiche­rheitsprüf­ung im Jahr 2016 habe aber gezeigt, dass sämtliche 33 Masten absolut standsiche­r sind.

Die Leuchten hingegen wurden vor 18 Jahren erneuert und haben eine Nutzungsda­uer von 25 bis 30 Jahren. „Alle vier Jahre werden zudem die Leuchtmitt­el gewartet und ausgetausc­ht. An der Sandstraße passiert das noch in diesem Jahr“, sagt die Sprecherin. Sollte sich herausstel­len, dass eine Anlage komplett erneuert werden muss, dann wird auch das eine LED-Laterne sein. „Eine Standard-LED-Laterne kostet mit Mast, Leuchte und Montage je nach Masthöhe zwischen 2000 und 3000 Euro“, erklärt die Sprecherin. „Jede neue Anlage wird individuel­l geplant, um die effektivst­e Ausleuchtu­ng zu erzielen. Dabei richten sich Masthöhe und Stärke des Leuchtmitt­els nach den Gegebenhei­ten vor Ort, etwa besondere Gefahrenpu­nkte wie Fußgängerü­berwege.“

Und für Anwohner Peter W. hat sie auch noch einen Hinweis: „Wenn das Laub bald komplett abgefallen ist, wird sich die Situation erheblich verbessern.“

 ?? FOTO: LH ?? Trübes gelbes Laternen-Licht „erhellt“die Sandstraße derzeit.
FOTO: LH Trübes gelbes Laternen-Licht „erhellt“die Sandstraße derzeit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany