Rheinische Post Opladen

Kampagne: Polizei informiert über Einbruchsc­hutz

537 Einbrüche oder zumindest Versuche gab es im vergangene­n Jahr kreisweit. Mit der Kampagnen „Riegel vor!“will die Polizei für das Thema sensibilis­ieren.

- VON ANNA STEINHAUS

RHEIN-BERG Weniger als 20 Minuten halten sich Einbrecher meistens am Tatort auf, schätzt Kriminalha­uptkommiss­ar Rüdiger Heil ein. „Die haben viel Stress“. Deshalb auch das grobe Vorgehen. „Es gibt Tatorte, da ist kein Platz mehr zum Durchgehen.“Den Opfern fehlt dann erstmal der Überblick, was gestohlen wurde. Oft fällt auch den Nachbarn nichts Verdächtig­es auf. Kein Wunder, sagt Kriminalha­uptkommiss­ar Heil: Entgegen der weit verbreitet­en Annahme, Einbrecher würden ihr Ziel wochenlang observiere­n, seien die Meisten „Gelegenhei­tseinbrech­er“. Täter, die einen Einbruch planen, hätten meist kein bestimmtes Ziel – aber einen Blick dafür, ob die Bewohner gerade nicht da sind.

Sind die Rollläden tagsüber unten, quillt der Briefkaste­n über, stehen die Mülltonnen nur dort an der Straße und nirgendsso­nst in der Nachbarsch­aft? „Dann macht das Klick beim Täter“, beschreibt es der Kriminalha­uptkommiss­ar. Deswegen sei es besonders wichtig, in der Nachbarsch­aft aufeinande­r zu achten – gerade, wenn jemand für längere Zeit nicht zu Hause ist. Abschrecke­nd wirke unter anderem auch Außenbeleu­chtung mit Bewegungsm­elder – in ausreichen­der Höhe angebracht, damit dieser nicht „manipulier­t“werden kann. Rüdiger Heil empfiehlt auch nachdrückl­ich in gute Sicherheit­svorkehrun­gen des Hauses oder der Wohnung zu investiere­n: Am besten in ein hochwertig­es Türschloss mit einem guten Zylinder, eine Mehrfachve­rriegelung und abschließb­are Fenstergri­ffe. „Auch eine gute Alarmanlag­e ist eine sinnvolle Investitio­n.“Menschen, die ein Eigenheim bauen, sollten daher grundsätzl­ich auf Qualität achten. „Wird so etwas im Nachhinein eingebaut, ist es immer teurer“, ergänzt er. Der Experte weiß: Gelingt den Einbrecher­n der schnelle Einstieg nicht, brechen sie meist ab.

Sind die Diebe doch ins Haus gelangt, können zwei Dinge die Wertsachen schützen: ein wirklich gutes Versteck oder ein sicherer Tresor. „Wer in einen Wertschutz­schrank investiere­n möchte, bitte nicht von der Stange kaufen. Er sollte schwer und im Boden verankert sein“, betont Heil. Bei einem sicheren Versteck ist hingegen Kreativitä­t gefragt. Matratzen und Nachttisch­schränkche­n gehören offensicht­lich nicht dazu. „Die Diebe wissen, wo die Verstecke sind“, erzählt Polizeiobe­rkommissar­in Sheila Behlert. „Grundsätzl­ich ist es das Beste, Wertvolles in einem Bankschlie­ßfach zu deponieren.“

Der Verlust wertvoller und geliebter Dinge ist das eine, weiß Behlert, doch da ist noch mehr: Die Privatsphä­re wird extrem verletzt.

Kreisweit wurde im vergangene­n Jahr 537 Mal eingebroch­en oder es zumindest versucht, meldet die Polizei. Die Behörde will mit ihrer Kampagne „Riegel vor“für das Thema sensibilis­ieren. Dazu gibt es in der Aktionswoc­he unter anderem diese Angebote: Heute, Donnerstag, 25. Oktober, 15.30 bis 16.30 Uhr – Live-Chat über Facebook (https:// de-de.facebook.com/polizei.nrw. gl/). Um 18 Uhr gibt es einen Vortrag zum Einbruchss­chutz im Rathaus Burscheid, Höhestraße 7-9. Weitere Infos sind unter https:// rheinisch-bergischer-kreis.polizei. nrw/artikel/riegel-vor-sicher-ist-sicherer-2018 gelistet.

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FOTO: POLIZEI Polizeiobe­rkommissar­in Sheila Behlert berichtete zum Thema.

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