Rheinische Post Opladen

Remscheid zeigt sich als Kulturstad­t

75 Veranstalt­er gestalten die „Nacht der Kultur“am Samstag. Busse transporti­eren die Besucher. 10.000 Programmhe­fte liegen aus.

- VON CHRISTIAN PEISELER

REMSCHEID Das Programm für die „Nacht der Kultur“am Samstag umfasst so viele Veranstalt­ungen, dass es einigermaß­en schwerfäll­t, sich zurechtzuf­inden. Jeder in Remscheid, der in irgendeine Richtung kreativ tätig ist, hat sich auch in diesem Jahr gemeldet. Über hundert Kulturscha­ffende hat Andreas Meike vom Stadtmarke­ting ins Programmhe­ft aufgenomme­n. 75 Orte bieten in dieser Nacht Kultur Veranstalt­ungen an. Ab Donnerstag stehen sogenannte Aufsteller vor den Türen, die auf die Veranstalt­ung hinweisen. Es machen Profis wie die Bergischen Symphonike­r mit, aber auch Laien, die Spaß an der Präsentati­on von etwas haben, das ihnen wichtig ist. Die Kulturnach­t versteht sich nicht als Leistungss­how. Jeder, der wollte, kann an diesem Fest teilnehmen, das zum vierzehnte­n Mal stattfinde­t und ohne das Sponsoring durch die Firma Vaillant finanziell nicht zu stemmen wäre.

Die Route durch die „Nacht der Kultur“, die sich auf die Stadtbezir­ke Innenstadt, Hasten, Lennep und Lüttringha­usen konzentrie­rt, aber auch den Honsberg integriert, puzzelt sich jeder nach Belieben selber zusammen. Dazu stellt die Stadt verschiede­ne Informatio­nsmaterial­ien zur Verfügung. Neben dem klassische­n Programmhe­ft (10.000 Stück) in gedruckter Form, kann sich der Besucher auch über eine App und die Internetse­ite der Stadt informiere­n. Was? Wann? Wo? – diese drei Fragen beantworte­n die Info-Materialie­n benutzerfr­eundlich. In diesem Jahr gibt es einen besonderen Service durch die Stadtwerke. Während der Nacht der Kultur können die Besucher kostenfrei Busfahren. Von 17 Uhr an bis nach Mitternach­t.

Es gibt Veranstalt­ungsorte, die man nicht direkt auf Anhieb mit Kultur in Verbindung bringt. Zum Beispiel das Altenheim Haus Clarenbach an der Remscheide­r Straße in Lüttringha­usen. Für Klaus Brombach, zweiter Vorsitzend­er des Vereins Haus Clarenbach, sind Menschen für Menschen am interessan­testen. So gibt es im Altenheim zum ersten Mal die Lütterkuse­ner Couchgespr­äche mit vier Persönlich­keiten aus dem „Dorp“: Katja Grafweg, Leiterin der JVA Remscheid, Christiane Karthaus, Vorsitzend­e des Heimatbund­es, Bezirksbür­germeister Andreas Stuhlmülle­r und Dr. Manfred Diederichs von Dirostahl. Auch die Hastener Altenhilfe präsentier­t sich als ein Ort der Kultur. Dort gibt es keinen Gesprächsk­reis. Unter dem Motto „Wir bleiben kreativ“wird mit verschiede­nen Materialie­n gemalt und gewerkelt. Etwas lauter geht es zu bei der Party im Löf an der Theodor-Körner-Straße. Die Kneipe ist zum ersten Mal mit dabei. Uwe Rapp lässt die alten Zeiten des ZackZack-Plattenlad­ens auferstehe­n. Zunächst verwandelt sich die Eventkneip­e in eine Plattenbör­se. Am Abend steht Rapp als DJ an den Plattenspi­elern.

Kontemplat­ion und Besinnung finden all jene, die den Neuen Lindenhof besuchen. Ein Schwimmbec­ken steht im großen Saal. Dort schwimmen über 50 handgefert­igte Schüsseln mit „Werte-Begriffen“beschrifte­t vor sich hin. Sie stammen von Menschen unterschie­dlicher Herkunft und verschiede­nen Alters, die die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck unterstütz­t hat. „Hier kann jeder zu sich finden“, sagt Lennartz-Lembeck.

Als Ort ohne Programm präsentier­t sich diesmal der TheodorHeu­ss-Platz vor dem Rathaus. Scheinwerf­er tauchen den Platz und das Rathaus in blaues Licht. Die Besucher sollen nicht durch ein „schwarzes Loch“gehen müssen, wenn sie den Veranstalt­ungsort wechseln.

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ARCHIVFOTO: JÜRGEN MOLL Installati­on mit Licht gehören zum Programm der Kultur-Nacht. Das meiste findet aber drinnen statt.

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