VfB will sich mit Baumberg zusammentun
Der Fußball-Kreisligist schreibt gerade auch negative Schlagzeilen, freut sich aber auf ein Spiel gegen Fortuna Düsseldorf.
LANGENFELD/MONHEIM Vermutlich hätte der Vorsitzende Manfred Sütterle nichts dagegen, im Kalender drei Wochen zu überspringen und direkt am 15. November aufzuwachen. Dann könnte es der Kreisliga-Letzte VfB Langenfeld im Freundschaftssiel mit dem Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf zu tun haben – irgendwie. Die Organisation soll der Idee nach
„Wir hoffen auch, dass wir damit unser Renommee wieder etwas aufpolieren können“Manfred Sütterle Vorsitzender VfB Langenfeld
federführend beim VfB liegen, während sich auf dem Rasen des Stadions Jahnstraße eine Art Spielgemeinschaft betätigt. Grund: Der VfB will/soll sich für diesen Abend mit dem aus Monheim nach Langenfeld ausweichenden Oberligisten SF Baumberg (SFB) zusammentun. Die Vorbereitung dürfte reichlich Einsatz verlangen, doch Sütterle ist gelassen: „Dafür investiere ich gerne Arbeit.“Einschränkung: Die entsprechenden Verträge sind noch nicht unterzeichnet. Eine derartige Ko-Produktion würde dem Verein über zwei Baustellen hinweghelfen, die dem Verein Kopfzerbrechen bereiten – im einen Fall weniger, im anderen viel mehr.
Die erste Mannschaft schaffte vor dieser Saison die Rückkehr in die Kreisliga A – was den einstigen Oberligisten (damals wie die heutige 3. Liga) im Anschluss an einen langen sportlichen Sinkflug und das Erreichen der Schuldenfreiheit mit Stolz erfüllte. Nach dem Aufstieg waren alle Beteiligten zuversichtlich, in der höheren Klasse mithalten zu können. Doch die Wirklichkeit sieht so aus: Der VfB hat erst einen Sieg auf dem Konto und liegt mit vier Zählern aus elf Partien fünf Punkte hinter dem Vorletzten Post SV Solingen auf dem letzten Platz.
„Das ist für uns alle unbegreiflich“, betont Sütterle, „es sind ja bis auf wenige Ausnahmen dieselben Spieler. Und es ist derselbe Trainer. Wir haben aber die Hoffnung, es mit dem vorhandenen Potenzial hinzukriegen.“Der Vorstand wird sich in dieser Woche zum analytischen Gespräch mit Herbert Jellitsch treffen, der trotzdem fest im Sattel sitzt: „Wir stellen definitiv nicht die Trainerfrage.“Daraus erfolgt der logische Umkehrschluss: Zur Not würde der VfB mit Jellitsch sogar absteigen.
Die fußballerischen Sorgen der ersten Mannschaft sind nur eine Kleinigkeit im Vergleich zu den Problemen, die den VfB derzeit rund um die Zweite beschäftigen. Am Dienstagabend gab es eine Spruchkammer-Sitzung, in der es um den Abbruch der Partie in der Kreisliga C am 3. Oktober beim TSV Aufderhöhe III ging. Der von Spielern attackierte Unparteiische brach die Partie beim Stande von 3:0 für die Gastgeber drei Minuten vor Schluss ab, weil er um seine Gesundheit fürchtete. Urteil: Ein VfB-Spieler ist für zwei Jahre gesperrt, ein anderer für 18 Monate (mit halbem Jahr Bewährung), vier weitere Spieler liegen für jeweils sechs Wochen auf Eis.
Sütterle sind die dem VfB zuzurechnenden Ereignisse extrem peinlich: „Das geht gar nicht, das schadet unserem Ruf extrem.“Mehrere Spieler sind derzeit auch intern gesperrt und der Verein wird weiter darüber beraten, welche zusätzlichen Maßnahmen er treffen kann/soll. Vor der Spruchkammer wird Sütterle den Verein in der kommenden Woche übrigens erneut vertreten (müssen). Dann beschäftigen sich die Herren mit den Vorfällen in der Partie vom 14. Oktober zwischen der VfB-Zweiten und Osmanlispor, die ebenfalls abgebrochen wurde. Die Umstände wertet Sütterle natürlich nicht positiv, obwohl es keine körperlichen Angriffe auf den Schiedsrichter gab. Trotzdem stuft der VfB-Vorsitzende diese Angelegenheit als „weniger tragisch“ein.
Zum Freundschaftsspiel gegen Fortuna Düsseldorf könnte der VfB nur kommen, weil der Oberligist aus Baumberg für „sein“Duell mit der Fortuna ein geeignetes Stadion sucht. Da die Stadt Langenfeld den Rasen und die Infrastruktur offensichtlich nicht mehr an ortsfremde Vereine vergeben will, tritt auf einmal der an der Jahnstraße beheimatete Nachbar auf den Plan. Sütterle: „Wir hoffen auch, dass wir damit unser Renommee wieder etwas aufpolieren würden.“Vermutlich hätte er nichts dagegen, im Kalender unverzüglich drei Wochen zu überspringen und direkt am Morgen des 15. November aufzuwachen.