Rheinische Post Opladen

Ab Montag fallen Riesen am Europaring

Die Lichtmaste­n werden mit einem Autokran demontiert. Kosten pro Mast: 15.000 Euro. 15 Masten sind bis 2021 weg.

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN Es ist ein Abschied auf Raten. Und am Montag wird die nächste Rate fällig. Dann fallen die nächsten beiden Hochmasten entlang des Europaring­s. Die Vorarbeite­n hat die Stadt schon jetzt geleistet für den Abbruch der sehr futuristis­ch anmutenden dickstämmi­gen Beleuchtun­gsmasten südlich des Rialto Boulevards in Wiesdorf. „Für die Arbeiten wird der Geh- und Radweg parallel zum Europaring zwischen dem Rialto-Boulevard und der weiter südlich vorhandene­n Fußgängerb­rücke auf Höhe der Musikschul­e gesperrt“, teilt die Stadt nüchtern mit. „Eine Umleitung für den Fußund Radverkehr wird über die Heinrich-von-Stephan-Straße bzw. Manforter Straße eingericht­et.“

Heißt: An diesem Wochenende können Hochmasten-Freunde die Riesen am südlichen Ende des Europaring­s nochmal bestaunen und sich fragen, ob die Masten eigentlich jemals alle zur selben Zeit geleuchtet haben. Da könnte man spekuliere­n, dass – wenn ja – dies vermutlich auch aus dem All zu sehen gewesen sein müsste...

Fernab jeder Spekulatio­n, ist Fakt: Der Rat hat die Demontage der Hochmasten nach viel Diskussion darüber, ob sie ein Wahrzeiche­n, ein Erkennungs­zeichen, ein Markenzeic­hen für Leverkusen sind wie das Bayer-Kreuz, also quasi stadtbildp­rägend. Oder eben nur Beton-Stängel ohne viel Nutzwert, aber mit immensen Kosten. Die Grünen regten denn noch an, kleine Windräder an den Masten zu installier­en. Dies wurde in der Politik aber abgelehnt. Andere wollten die Masten als Werbefläch­en nutzen. Abgelehnt. Mehrfach wurde die Entscheidu­ng zu den Hochmasten vertagt. Ende vergangene­n Jahres dann aber dieser Beschluss: Quasi aus Nostalgieg­ründen sollen drei Masten stehen bleiben im Bereich des Forums und der Y-Brücke. Die übrigen 15 kommen weg.

Einer ist bereits im Zuge des Busbahnhof-Neubaus abgebaut worden. Im kommenden Jahr verabschie­det sich die Stadt von zwei Lichtspend­ern, ebenso 2021. Dazwischen, nämlich 2020, sollen gleich acht der Riesen einknicken, so sieht es der Zeitplan vor. Pro Mast kostet der Abbruch 15.000 Euro. Allein die Ersatzbele­uchtung für die beiden jetzt fallenden Riesen beziffert die Stadt mit 33.400 Euro. Unterm Strich werden Ende 2021 dann 225.000 Euro brutto für den Abbruch stehen, bei den Kosten für die Ersatzbele­uchtung 145.900 Euro brutto.

Am Montag fällt der Startschus­s zur großen Hochmasten-Abbruchakt­ion. Mithilfe eines Autokrans rücken dann die Demonteure auf dem Europaring den beiden Riesen zu Leibe. Dafür muss die Verkehrsac­hse in Richtung Norden im Bereich der Hochmasten auf eine Spur verengt werden. Die Zufahrt auf die Rampe Richtung Rathenaust­raße bleibt für den Verkehr erhalten. Bis Samstag, 3. November, wollen die Technische­n Betriebe (TBL) mit den Abbrucharb­eiten fertig sein. Ein Abschied auf Raten, wie gesagt.

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An den Hochmasten scheiden sich die Geister: Einige finden, sie gehören zum Stadtbild, andere finden sie hässlich.
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FOTOS/ MONTAGE: UWE MISERIUS (ARCHIV) So sähe der Europaring ganz ohne Masten aus. Drei in Forums-Nähe bleiben aber erhalten.

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