Sind Kaufpreise zu niedrig?
Müssen die Kaufpreise für Immobilien in Düsseldorf weiter steigen, damit mehr Eigentumswohnungen für den Selbstnutzer zur Verfügung stehen? Eine auf den ersten Blick irritierende Frage. Tatsache ist, dass in Düsseldorf verhältnismäßig viele Wohnungen gebaut werden. Dies hängt unter anderem an der gut funktionierenden Verwaltung und am gesunden Markt. Die Immobilienpreise sind zwar subjektiv betrachtet hoch, im Vergleich zu anderen Ballungszentren jedoch relativ moderat. Die Attraktivität der wachsenden Stadt Düsseldorf in allen Facetten, das niedrige Zinsniveau sowie die kalkulierten Kaufpreise führen dazu, dass bei den Bauträgern bereits internationale Investoren Schlange stehen, die deren Produkte zu denselben Preisen abnehmen, als würde für jede einzelne Wohnung ein Käufer gefunden werden müssen.
Um mehr Düsseldorfern die Chance zu geben, selbst Eigentum zu schaffen, gibt es daher nur wenige Lösungsansätze. Steigen die Zinsen, rentiert sich der Kauf zwar kaum noch für Investoren, jedoch ist die Zinspolitik ein weltwirtschaftliches Thema. Moralisch werden sie nur wenige Bauträger überzeugen, im Einzelvertrieb zu vermarkten, da es sich einfacher mit einem Käufer verhandeln lässt als mit dutzenden. Wenn die Kaufpreise allerdings weiter steigen und dies werden sie voraussichtlich auch tun, dann lohnt sich der Kauf irgendwann wieder weniger für Großinvestoren und es können mehr Düsseldorfer in die womöglich schönste Altersvorsorge investieren – ihre eigene Immobilie.
Werner Horn Der Autor ist Prokurist bei S Corpus Immobilienmakler GmbH