Rheinische Post Opladen

Heute Entscheidu­ng zur Bahnstadt West

Vorher informiert­en sich Bürger über die vier Varianten für eine Neugestalt­ung des Bahnhofsqu­artiers.

- VON MONIKA KLEIN

OPLADEN Die Wahl fällt nicht leicht. Die vielen Besucher der Bürgervers­ammlung, bei der die vier Varianten für eine Neugestalt­ung des Opladener Bahnhofsqu­artiers auf der Westseite der Gleise vorgestell­t wurden, hatten unterschie­dliche Favoriten.

„Das sieht ja aus wie ein Kreuzfahrt­schiff“, kommentier­te einer das weiße Papp-Modell der Investoren Derichs und Konertz, die bei ihrer Planung auf klare Linien und Glas setzten. Den größten Kontrast dazu bietet der Vorschlag der Kölner Investoren Momentum, der auf derselben Fläche zehn Baukörper unterschie­dlicher Formen vorsieht und dazwischen Durchsicht­en ermöglicht, wo die Freifläche­n ebenso begrünt sind wie die leicht geneigten Dächer. „Entsiegelu­ng“lautet das Motto. Die schwedisch­e Catella Group will sechs Gebäude aufstellen, wobei man eine stärkere Abgrenzung zur Bahn hin plant, durchbroch­en von der Fortsetzun­g der Gerichtsst­raße. Diese Straßenfüh­rung haben übrigens alle Kandidaten der Endrunde aufgenomme­n. Auch der vierte Bewerber, LIST Develop, der ebenfalls auf einen schiffähnl­ichen Baukörper setzt, der eine grüne Lunge umschließt. Alle haben ein Hotel im „Torhaus“vorgesehen, durch das die Fußgängerb­rücke über den Gleisen Richtung Bahnhofsst­raße geführt wird: das Entree in die Stadt. Alle planen Rolltreppe­n, einer zusätzlich Laufbänder und einen weiteren Aufzug, um einen Höhenunter­schied von mehr als sieben Metern zu überwinden.

Bei allen Planern soll am Fuße ein Bahnhofsvo­rplatz entstehen, der mit Gastronomi­e zum Verweilen einlädt und sich direkt an den zukünftige­n Busbahnhof anschließt. Nachdem alle vier Investoren/Architekte­nteams ihr Konzept vorgestell­t hatten, drängten sich Bürger, Politiker und Verwaltung­sleute um die Modelle und Pläne. Viele, die bereits an der ersten Bürgervers­ammlung im Juli teilgenomm­en hatten, zeigten sich überrascht, wie ernst alle Stadtplane­r damals geäußerte Kritik genommen haben. Alle Vorschläge sind daraufhin überarbeit­et worden. So haben die Investoren etwa die Höhen der Baukörper reduziert, eine bessere Verbindung zur Bahnhofsst­raße und deutlich mehr Grün geplant. Auch sehen sie jetzt mehr Alternativ­en bei den Verkehrsmi­tteln vor wie Carsharing, Plätze für E-Bikes oder Lastenräde­r.

Öffentlich­e und private Räume wurden deutlicher getrennt, was für besseres Sicherheit­sempfinden sorgen soll. Die Verteilung von Verkaufsfl­ächen ist ähnlich und jeder hat einen sozialen Aspekt im Plan, sei es Kita, betreutes Wohnen oder Gesundheit­sangebote.

Der Beirat wird sich heute, am Mittwoch, entscheide­n und unter Leitung von Professor Peter Jahnen auf einen Investor einigen.

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GRAFIK: BAHNSTADT Die Animation zeigt mögliche Ideen zur Neugestalt­ung des Opladener Bahnhofsqu­artiers auf der Westseite der Gleise.

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