Heute Entscheidung zur Bahnstadt West
Vorher informierten sich Bürger über die vier Varianten für eine Neugestaltung des Bahnhofsquartiers.
OPLADEN Die Wahl fällt nicht leicht. Die vielen Besucher der Bürgerversammlung, bei der die vier Varianten für eine Neugestaltung des Opladener Bahnhofsquartiers auf der Westseite der Gleise vorgestellt wurden, hatten unterschiedliche Favoriten.
„Das sieht ja aus wie ein Kreuzfahrtschiff“, kommentierte einer das weiße Papp-Modell der Investoren Derichs und Konertz, die bei ihrer Planung auf klare Linien und Glas setzten. Den größten Kontrast dazu bietet der Vorschlag der Kölner Investoren Momentum, der auf derselben Fläche zehn Baukörper unterschiedlicher Formen vorsieht und dazwischen Durchsichten ermöglicht, wo die Freiflächen ebenso begrünt sind wie die leicht geneigten Dächer. „Entsiegelung“lautet das Motto. Die schwedische Catella Group will sechs Gebäude aufstellen, wobei man eine stärkere Abgrenzung zur Bahn hin plant, durchbrochen von der Fortsetzung der Gerichtsstraße. Diese Straßenführung haben übrigens alle Kandidaten der Endrunde aufgenommen. Auch der vierte Bewerber, LIST Develop, der ebenfalls auf einen schiffähnlichen Baukörper setzt, der eine grüne Lunge umschließt. Alle haben ein Hotel im „Torhaus“vorgesehen, durch das die Fußgängerbrücke über den Gleisen Richtung Bahnhofsstraße geführt wird: das Entree in die Stadt. Alle planen Rolltreppen, einer zusätzlich Laufbänder und einen weiteren Aufzug, um einen Höhenunterschied von mehr als sieben Metern zu überwinden.
Bei allen Planern soll am Fuße ein Bahnhofsvorplatz entstehen, der mit Gastronomie zum Verweilen einlädt und sich direkt an den zukünftigen Busbahnhof anschließt. Nachdem alle vier Investoren/Architektenteams ihr Konzept vorgestellt hatten, drängten sich Bürger, Politiker und Verwaltungsleute um die Modelle und Pläne. Viele, die bereits an der ersten Bürgerversammlung im Juli teilgenommen hatten, zeigten sich überrascht, wie ernst alle Stadtplaner damals geäußerte Kritik genommen haben. Alle Vorschläge sind daraufhin überarbeitet worden. So haben die Investoren etwa die Höhen der Baukörper reduziert, eine bessere Verbindung zur Bahnhofsstraße und deutlich mehr Grün geplant. Auch sehen sie jetzt mehr Alternativen bei den Verkehrsmitteln vor wie Carsharing, Plätze für E-Bikes oder Lastenräder.
Öffentliche und private Räume wurden deutlicher getrennt, was für besseres Sicherheitsempfinden sorgen soll. Die Verteilung von Verkaufsflächen ist ähnlich und jeder hat einen sozialen Aspekt im Plan, sei es Kita, betreutes Wohnen oder Gesundheitsangebote.
Der Beirat wird sich heute, am Mittwoch, entscheiden und unter Leitung von Professor Peter Jahnen auf einen Investor einigen.