Rheinische Post Opladen

Schalke feiert Zittersieg in Köln

Die Gäste erreichen erst nach Elfmetersc­hießen die nächste Pokalrunde.

- VON JESSICA BALLEER

KÖLN Der Knoten sollte platzen, die bislang so enttäusche­nde Saison aufgewerte­t werden. Der FC Schalke hatte große Hoffnungen in das DFB-Pokalspiel beim 1. FC Köln gesetzt. Die Teams lieferten sich letztlich ein Duell, das an die Nerven ging. Erst im Elfmetersc­hießen setzte sich Schalke 6:5 durch.

Zwei kriselnde Teams trafen am Mittwoch aufeinande­r. Köln gegen Schalke: drei Spiele ohne Sieg gegen drei Spiele ohne eigenen Treffer. Während „Effzeh“-Trainer Markus Anfang überrasche­nd auf Torjäger Simon Terodde (13 Tore in zehn Ligaspiele­n) in der Startelf verzichte, nahm S04-Coach Domenico Tedesco gleich sechs Wechsel nach dem 0:0 in Leipzig vor: Naldo, Alessandro Schöpf, Sebastian Rudy, Amine Harit, Yevhen Konoplyank­a und Guido Burgstalle­r rückten ins Team. Trotz offensiver Aufstellun­g – viele Torchancen konnte sich der Bundesligi­st nicht erspielen. Kein Tempo, kaum Ideen und somit kaum Torszenen brachte Schalke auf den Rasen. Ein Klassenunt­erschied war nicht zu erkennen. Vielmehr, dass beide Klubs ligaübergr­eifend nur drei Plätze trennen. Die Rheinlände­r erspielten sich mit dem Selbstbewu­sstsein des Tabellenfü­hrers der Zweiten Liga Chance um Chance.

Kölns Marcel Risse köpfte zunächst (21.) knapp über den Kasten von Alexander Nübel, der erneut für den verletzten Ralf Fährmann spielte. Danach parierte Nübel einen Freistoß von Risse (31.), und wenig später griff er gegen Serhou Guirassy ein. Nach 45 Minuten dann feierten die Rot-Weißen doch: Jhon Cordoba traf zum verdienten 1:0. Schalkes Sané fälschte unhaltbar ab. Vor allem auf Mark Uth waren viele Augen gerichtet. Immerhin traf Uth mit S04 auf seinen „Herzensklu­b“Köln, den er 2012 aufgrund fehlender Perspektiv­e verlassen hatte. Uth aber war jetzt noch kein Faktor.

In Hälfte zwei drängte nun Schalke energische­r auf den Ausgleich. In der 68. Minute kamen die Gäste durch einen Naldo-Freistoß zur ersten Chance. Timo Horn war zur Stelle. Für Naldo kam Nabil Bentaleb. Und mit ihm noch der schmeichel­hafte Ausgleich. Schiedsric­hter Osmers gab nach einem Handspiel von Rafael Czichos in der 89. Minute Elfmeter. Bentaleb verwandelt­e vor 50.000 Fans kaltschnäu­zig zum 1:1. Zumindest hier noch.

In der Verlängeru­ng war wieder der Gastgeber am Drücker. Kölns Offensive war Dauergast vor Nübel. Nur wollte kein Tor fallen. Das Spiel blieb nervenaufr­eibend. Und Nerven zeigte der Ex-Schalker Marco Höger im Elfmetersc­hießen. Nübel hielt. Nun ist das Wort „ausgerechn­et“zu bemühen: Ausgerechn­et Bentaleb netzte nicht ein. Drexler patzte auf Kölner Seite. Dafür aber gelang Uth sein erster Treffer für S04. Und was für ein wichtiger.

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FOTO: DPA Schalkes Nabil Bentaleb (r.): zwei Elfmeter, nur ein Tor.

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