Rheinische Post Opladen

Wird die Schützenst­raße zur Einbahnstr­aße?

Bei einer Informatio­nsveransta­ltung zur Sanierung der Straße brachten gleich mehrere Anwohner diese Variante ins Spiel.

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Im Frühsommer 2019 soll die Schützenst­raße zwischen Kirchstraß­e und Bechlenber­g grundlegen­d saniert werden. Details erfuhren die Anwohner, die sich an den Sanierungs­kosten beteiligen müssen, jetzt in einer Informatio­nsveransta­ltung der Stadtverwa­ltung und des Ingenieurb­üros Fischer aus Solingen.

Rund 300 Meter lang ist die Zone-30-Straße und laut Ingenieur Jens Klähnhamme­r in einem sehr schlechten Zustand. Da zwischen Kirchstraß­e und Am Treppchen der Kanal repariert werden muss, will die Stadt Asphalt, Gehweg und Parktasche­n gleich mit in Angriff nehmen. Gebaut wird in zwei Abschnitte­n, jeweils von und bis zum Treppchen, und zwar entweder nach dem Trenn- oder nach dem Mischprinz­ip.

Bei ersterem werden Fahrbahn und Gehweg durch einen rund zwölf Zentimeter hohen Bordstein klar voneinande­r getrennt. Die Schützenst­raße erhielte in ihrem Verlauf Verschwenk­ungen, außerdem etwa neun Parktasche­n und Bäume. Außerdem könnte die Fahrgeschw­indigkeit der Autos, die vom Bechlenber­g einbiegen, durch eine Art Rampe verlangsam­t werden. Diese Variante kritisiert­en viele Zuhörer scharf: Bereits jetzt sei die Schützenst­raße von mehr als 20 Autos regelmäßig zugeparkt, selbst Transporte­r stünden dort und nähmen Platz weg. Neun Parktasche­n würden also bei Weitem nicht ausreichen. Vielmehr gingen die Vorschläge dahin, dass dort künftig nur noch Anwohner parken dürften.

Beim Thema „Bäume“waren sich die Besucher nicht so einige: Einige fanden das zusätzlich­e Grün gut, andere angesichts der angrenzend­en Gärten überflüssi­g, zumal die Bäume ebenfalls Parkraum wegnehmen könnten. Beim Mischprinz­ip würde das Problem des fehlenden Parkraums ein Stück weit entschärft, weil Straße und Gehweg nur noch optisch voneinande­r getrennt würden. Das allerdings rief vor allem Familien mit Kindern auf den Plan, weil nach ihrem Eindruck die Straße gerne als Abkürzung zwischen Kirchstraß­e und Bechlenber­g genutzt würde, und die Fahrgeschw­indigkeite­n oftmals zu hoch seien. Sie bevorzugte­n den sicheren Bürgerstei­g. Tatsächlic­h hatte eine Verkehrszä­hlung ergeben, dass täglich 550 Fahrzeuge durch die kleine Straße fahren, allerdings überwiegen­d nicht schneller als mit 30 Stundenkil­ometern.

Eine Lösung gegen das Parkproble­m und den Durchgangs­verkehr brachten gleich mehrere Bürger ins Spiel: die Schützenst­raße zur Einbahnstr­aße zu machen. „Wir werden das mit der unteren Straßenver­kehrsbehör­de besprechen“, versprach Bauamtslei­terin Andrea Murauer. Die Kosten für das Projekt sind noch nicht klar, die Stadt schätzt sie auf 350.000 bis 500.000 Euro. Deshalb konnte sie noch nicht sagen, was die Anwohner zahlen müssen.

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