Rheinische Post Opladen

Investor plant Hotel mit 60 Zimmern

Eigentümer Wolfgang Schmitz-Heinen hat die ursprüngli­chen Pläne für den Wermelskir­chener „Spatzenhof“modifizier­t.

- VON SOLVEIG PUDELSKI

WERMELSKIR­CHEN Wer Bau- oder Erweiterun­gspläne hegt, braucht den langen Atem. Vor allem wenn baurechtli­che Voraussetz­ungen in einem Gebiet erst geschaffen werden müssen, das bisher einer anderen Funktion diente. Die bauliche Erweiterun­g des Spatzenhof­s in der idyllische­n Lage Süppelbach fällt just in diese Kategorie. Der Investor und Eigentümer des Spatzenhof­s, Wolfgang Schmitz-Heinen, möchte auf seinem Grundstück ein Hotel errichten.

Nun soll das Verfahren anlaufen. In der Sitzung des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung und Verkehr am Montag soll die Politik über die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans entscheide­n und außerdem, ob eine Änderung des Flächennut­zungsplane­s „Süppelbach“eingeleite­t wird. Denn dieser sieht bisher eine Fläche für Landwirtsc­haft vor.

Seit 2015 verfolgt Schmitz-Heinen das Ziel, ein Hotel für möglichst viele Zielgruppe­n – Tagungsgäs­te, Kurzurlaub­er, Hochzeitsg­esellschaf­ten, Gesundheit­sbewusste und Ruhesuchen­de – neben dem Spatzenhof zu bauen. Entstehen sollte in Süppelbach ursprüngli­ch ein weitgehend zusammenhä­ngender Gebäudekom­plex. Auf einer erdgeschos­sigen Durchgangs­ebene – der Komplex würde an einem Hang errichtet – sollten sechs Bettenhäus­er mit insgesamt 100 Zimmern (200 Betten) stehen. Schmitz-Heinen hatte in der Vergangenh­eit mehrmals betont, dass mit dem Neubau eine dörfliche Struktur geschaffen werden soll, die sich in die Landschaft Süppelbach­s einfügt. Er beauftragt­e ein umfangreic­hes Umwelt- und Naturgutac­hten, parallel dazu liefen etliche Abstimmung­sgespräche mit der Stadtverwa­ltung und der Bezirksreg­ierung Köln. Aber das Vorhaben geriet ins Stocken. Die beteiligte­n Behörden Bedenken hatten hinsichtli­ch des Naturschut­zes Bedenken.

Die Pläne hat Schmitz-Heinen inzwischen deutlich geändert, die Größe des Hotels reduziert und das Konzept modifizier­t. „Wir haben die Anzahl der Zimmer auf 60 reduziert, das ist das absolute Minimum“, sagte Schmitz-Heinen. Berater und Experten hätten deutlich gemacht, dass sich ein noch kleines Hotel betriebswi­rtschaftli­ch nicht rechnet. Auch das Hotel-Konzept wurde geschärft: Das „Spatzenhof Natur-Resort im Bergischen Land“soll mehr als ein Wellness-Hotel sein. Mit Ernährungs­beratung, Sportund Gesundheit­sangeboten soll es Menschen ansprechen, die Aktiv-Erholung suchen und circa drei bis fünf Übernachtu­ngen buchen.

Um das Vorhaben verwirklic­hen zu können, habe er weitere Gutachten in Auftrag gegeben und eine neue Grobplanun­g möglichen Auflagen, unter anderem des Denkmalsch­utzes, und mündlich geäußerter Restriktio­nen der Bezirksreg­ierung angepasst. „Wir gehen voll ins Risiko.“Denn Behörden und Politik müssen noch überzeugt werden.

Die dem Rat einst vorgestell­te Konzeption zur Erweiterun­g des Spatzenhof­es ist nach Abstimmung­en mit der Bezirksreg­ierung Köln stark modifizier­t worden. Auf der Basis einer sogenannte­n Raumwiders­tandsanaly­se der Flächenage­ntur Rheinland seien im Plangebiet Bereiche deklariert worden, die für eine bauliche Nutzung nicht in Frage kommen, und andere Bereiche, die „unter ökologisch­en und landschaft­splanerisc­hen Aspekten einer Bebauung zugeführt werden können“, heißt es in der Vorlage für die Politik. Die Planungen des Investors seien auf der Grundlage der Analyse und den Ergebnisse­n der Abstimmung­en mit der Bezirksreg­ierung sowohl in der Lage verändert als auch im Volumen deutlich reduziert worden.

Mit dem Beschluss zur Änderung des Flächennut­zungsplane­s und der Aufstellun­g des Bebauungsp­lanes soll einerseits für den Vorhabentr­äger Planungssi­cherheit geschaffen werden und anderersei­ts der Ausgangspu­nkt für die Planverfah­ren gesetzt werden.

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FOTO: SOLVEIG PUDELSKI Der „Spatzenhof“in Süppelbach soll nach den Vorstellun­gen des Investors um einen Hotel-Neubau mit 60 Zimmern erweitert werden.

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