Giants reisen mit Sorgen im Gepäck nach Hessen
Die Giants sind am Samstag bei den Frankfurt Skyliners Juniors gefordert. Ob die Basketballer zum Topspiel der ProB komplett sind, ist fraglich.
LEVERKUSEN Vor dem vergangenen Spieltag standen die Bayer Giants und die Frankfurt Skyliners Juniors in der ProB-Süd ungeschlagen da. Während die Leverkusener durch einen 84:74-Erfolg gegen Ulm ihre weiße Weste hielten, unterlag die Zweitvertretung des Basketball-Bundesligisten bei den Baskets Elchingen 72:80. Das Duell beider Teams am Samstag (20 Uhr) bleibt trotzdem das Gipfeltreffen der Liga. Der Sieger wird nach dem achten Spieltag Tabellenführer sein.
Dass die Giants nichts gegen diese Rolle einzuwenden hätten, liegt auf der Hand. Doch die Stimmung bei der Mannschaft und Trainer Hansi Gnad war nach der Trainingseinheit am Donnerstagabend alles andere als blendend. „Gut ist, dass Lennard Winter nach überstandener Krankheit wieder trainiert“, sagt Gnad. „Aber leider haben sich gerade noch zwei Spieler in dieser Einheit verletzt.“Insgesamt seien drei Basketballer so angeschlagen, dass der Coach ihre Einsätze stark bezweifelt.
Namen möchte der 55-Jährige noch nicht nennen. „Weil die Frankfurter sofort wüssten, worauf sie sich taktisch einstellen müssen“, begründet Gnad die Geheimniskrämerei. Während die Giants noch nicht
genau wissen, in welcher Stärke sie selbst in Frankfurt antreten, wissen sie genau, womit sie beim Gegner rechnen müssen. „Sie werden komplett sein“, ist sich Gnad sicher. Die Bundesliga-Mannschaft spielt erst am Sonntag, so dass es kaum zu aus Bayer-Sicht günstigen Überschneidungen kommen wird.
Die Hessen verfügen über einen bärenstarken Kader, der insbesondere von drei Spielern angeführt wird. Der Schwede Elijah Marcus Clarance erzielt als Aufbauspieler 16 Punkte im Schnitt und führt damit die mannschaftsinterne Rangliste an. Auch der US-Amerikaner John Thomas Roach wird den Ansprüchen mit insgesamt 88 Zählern gerecht. Dazu liefert der U20-Nationalspieler Richard Freudenberg Woche für Woche Top-Leistungen für die Skyliners.
Die Giants, die in Tim Schönborn (106 Punkte, 15,1 durchschnittlich) ihren erfolgreichsten Akteur haben, sind in der Breite statistisch etwas stärker, doch insgesamt liegen die Teams nahezu gleich auf. Die Frankfurter verwandeln 46,4 Prozent ihrer Abschlüsse, die Giants 46,6 – keine andere Mannschaft in der ProB-Süd ist effizienter. Das Prädikat „Spitzenspiel“hat sich die Begegnung also redlich verdient.
„Wir sind natürlich heiß auf das Spiel“, sagt Hansi Gnad. „Es ist die größte Herausforderung bisher. Wir hoffen alle, gegen so eine Mannschaft bestehen zu können.“Um die Tabellenführung zu halten, muss in Frankfurt ein Sieg her - sonst ziehen die Gastgeber aufgrund des direkten Vergleichs an den Giants vorbei.
Spannend bleibt es in dieser Spielzeit also in jedem Fall, zumal die Bayer-Basketballer in den kommenden Wochen auf den Sechsten, Vierten und Dritten der ProB-Süd treffen werden. „Für uns gilt, hochkonzentriert weiter zu arbeiten“, sagt der Coach, der dies freilich am liebsten in kompletter Kaderstärke machen würde.