Rheinische Post Opladen

Zweite Gesamtschu­le startet im August

Die erst vor sechs Jahren etablierte Monheimer Sekundarsc­hule läuft schrittwei­se aus. Ratspoliti­ker diskutiere­n die Pläne.

- VON PETRA CZYPEREK

MONHEIM Die Neugründun­g der Gesamtschu­le am Berliner Ring stand am Donnerstag im Fokus der Sondersitz­ung des gemeinsam tagenden Ausschusse­s für Schule, Sport und Jugendhilf­e. Neben den Politikern kamen in der über dreieinhal­bstündigen Sitzung auch Schulleite­r und Elternvert­reter zu Wort. Zunächst wurden Konzept und Leitbild vorgestell­t. Die Ganztagssc­hule soll die Schwerpunk­te Naturwisse­nschaften, Technik sowie Sport und Gesundheit haben und zum kommenden Schuljahr an den Start gehen. Am Samstag, 24. November, ist die offizielle Infoverans­taltung für die neuen Fünftkläss­ler.

Die erst vor sechs Jahren etablierte Sekundarsc­hule läuft nach den Sommerferi­en 2019 für die Neugründun­g der fünfzügige­n Gesamtschu­le am selben Standort langsam aus. Beide Schulen nutzen die vorhandene­n Gebäude. Das benachbart­e Otto-Hahn-Gymnasium wird von sechs auf sieben Züge erweitert. Dies beschlosse­n die Politiker im Schulaussc­huss mehrheitli­ch gegen die Stimmen von Grünen und SPD. Im Jugendhilf­eausschuss stimmten SPD und ein Vertreter der Arbeiterwo­hlfahrt dagegen. Einstimmig befürworte­ten die Vertreter in beiden Ausschüsse­n, dass die Schulen insgesamt weiter ausgebaut und die Schülerzah­len in den Eingangskl­assen ab dem Schuljahr 2019/20 reduziert werden. Das bedeutet beispielsw­eise für das Otto-Hahn-Gymnasium 29 Kinder und für die Gesamtschu­len 27 Schüler. Wird inklusiv unterricht­et, kann die Zahl auf 25 begrenzt werden. Der Rat muss in seiner Sitzung am 19. Dezember noch zustimmen.

Der konstant hohe Anteil an Abiturient­en schaffe ein ausreichen­des Potenzial für eine eigenständ­ige Oberstufe an allen drei weiterführ­enden Schulen, begründete Simone Feldmann (Fachbereic­h Jugend und Familie) die Gründung einer zweiten Gesamtschu­le. Deshalb wolle man auch das Gymnasium erweitern. Die Peto-Fraktion lobte die neue Schule und ihr Konzept. Der geplante siebte Zug am OHG machte jedoch Ralf Sänger, Leiter der Peter-Ustinov-Gesamtschu­le (PUG), und Petra Pesch (Leiterin der Sekundarsc­hule) Sorge. Pesch steht zwar hinter der Umwandlung, fürchtet aber wie Sänger, dass den Gesamtschu­len dadurch die leistungss­tarken Schüler fehlen werden.

Alexander Schumacher (SPD) meinte, dass die zweite kleinere Gesamtschu­le nicht automatisc­h den Erfolg haben werde wie die PUG. Komme es zu einem Konkurrenz­kampf der beiden Gesamtschu­len stehe man möglicherw­eise in sechs Jahren wieder vor derselben Situation wie jetzt. Schumacher und Manfred Poell (Grüne) kritisiert­en, die Pläne für die geplanten Schulerwei­terungen enthielten keine Kostenkalk­ulation. Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann versprach, nach der Ermittlung des Raumbedarf­s im Frühjahr eine detaillier­te Kostenschä­tzung vorzulegen. Poell glaubt außerdem, das Schulzentr­um am Berliner Ring werde „zu groß und kaum noch händelbar“.

In der Bürgerfrag­estunde sagte Oliver Ritter, Mitglied der Schulpfleg­schaft an der Sekundarsc­hule, die Eltern wären im Vorfeld gerne mehr einbezogen worden. Er wollte wissen: „Wie stellen Sie während der Auslaufpha­se für die Kinder einen geregelten Schulbetri­eb sicher?“Zimmermann signalisie­rte, „alle drei Schulen finden ausreichen­d Raum“.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Auch zukünftig wird am Schulzentr­um Berliner Ring gebaut. Das Gymnasium wechselt zu G9 und es bekommt einen siebten Zug. Die neue Gesamtschu­le braucht Platz für eine gymnasiale Oberstufe.

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