Frauen mussten lange für das Wahlrecht streiten
Wird in Deutschland der Bundestag gewählt, stimmen Frauen natürlich mit ab. Doch früher war Politik reine Männersache. Frauen bekamen erst 1918 das Wahlrecht.
Mein Lieblingswitz
Kommt ein Frosch ins Milchgeschäft. Fragt die Verkäuferin: „Was wollen Sie?“Antwortet der Frosch: „Quuaak‘!“ Leonie (11) aus Düsseldorf Vor 100 Jahren lebten die Menschen ganz anders als heute. In den meisten Häusern gab es keinen Strom. Die Leute heizten mit Kohle oder Holz. An Handys und Internet war nicht zu denken. Und noch etwas war anders: Bei Wahlen durften nur Männer mitmachen. Frauen durften ihre Stimme nicht abgeben. Das änderte sich erst vor 100 Jahren, am 12. November 1918.
Dass Frauen an diesem Tag das Wahlrecht zugestanden wurde, war damals nicht die einzige Veränderung. Deutschland hatte in einem schrecklichen Krieg, dem Ersten Weltkrieg, eine Niederlage erlitten. Viele Soldaten waren gestorben. Es kam zu einer Revolution: Kaiser Wilhelm II., der bis dahin regiert hatte, verlor die Macht und ging ins Ausland. Ein Parlament sollte gewählt werden. Erstmals durften nun auch Frauen abstimmen. Und sie durften sich auch ins Parlament wählen lassen.
Für diese Rechte mussten Frauen in vielen Ländern Europas lange kämpfen. Besonders früh machten sich dafür die Frauen in Großbritannien stark. Sie wurden „Suffragetten“genannt. Das Wort „suffrage“bedeutet auf Englisch Wahlrecht.
Nach vielen vergeblichen Demonstrationen waren die Frauen in Großbritannien irgendwann so enttäuscht und wütend, dass sie zum Beispiel versuchten, das Parlament zu stürmen. Und sie griffen Häuser an. Einige von ihnen traten auch in den Hungerstreik. Sie aßen also nichts mehr. Das gleiche Stimmrecht wie die Männer bekamen die Frauen in Großbritannien erst im Jahr 1928, also zehn Jahre später als in Deutschland. In der Schweiz dauerte es mancherorts noch viel länger. Dort heißen die Bundesländer Kantone. Und im Kanton Appenzell Innerrhoden durften Frauen viele Jahrzehnte nicht mitbestimmen, was in ihrem Kanton passiert. Das änderte sich erst vor knapp 30 Jahren. hh/dpa