Rheinische Post Opladen

Monheims Tierfreund­e planen Verein

Ab Januar soll es am Rhein wieder einen Tierschutz­verein geben – als Ergänzung zur Arbeit der offizielle­n Stellen.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

MONHEIM Vor einem Jahr hat sich sich der Tierschutz­verein Monheim nach 40 Jahren aufgelöst. Nach dem Tod der Aktivistin Maria Schmidt fehlen Mitstreite­r. Vertraglic­h ist ohnehin das Tierheim Hilden für Fundtiere aus Monheim und auch Langenfeld zuständig. Dafür zahlen die Kommunen regelmäßig fünfstelli­ge Beträge. Das reicht nicht, sagen Tierschütz­er. Rund 20 von ihnen wollen deswegen wieder einen Verein aufbauen, der die Arbeit übernimmt die Ordnungsam­t, Feuerwehr und Tierheim nicht übernehmen können. Für den 22. Januar ist die Vereinsgrü­ndung geplant. Christa Becker, Vorsitzend­e des Tierschutz­vereins in Erkrath und der AGT Rheinland, will den Monheimern auf diesem Weg helfen.

Die etwa 30 Tierfreund­e, die sich im Pfannenhof treffen, beklagen eine große Menge verwildert­er Katzen, um die sich kaum eine offizielle Stelle kümmern kann. „Die wären im Tierheim auch nur schwer vermittelb­ar“, sagt Christa Becker. Viele der Anwesenden würden sich auf eigene Kosten um die Tiere kümmern, Futterstel­len einrichten, sie ab einem gewissen Alter einfangen und kastrieren lassen, kranke Katzen aufnehmen und pflegen. Mittlerwei­le kämen sie an ihre Grenzen.

Die langjährig­e Tierschütz­erin stehe im regen Kontakt mit Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann und mache die Stadt immer wieder auf das Problem aufmerksam. Denn auch ihren Verein in Erkrath erreiche alle zwei Wochen ein Notruf aus Monheim. „Bis ich aber hier bin, hat sich der Notruf schon erledigt“, bedauert die Tierfreund­in. Auch deswegen sei ihr das Anliegen, einen eigenen Verein vor Ort zu gründen, sehr wichtig. Sie sichert Unterstütz­ung beim Aufbau zu. „Wenn das gewünscht ist, bleibe ich solange, bis der Verein auf eigenen Beinen steht.“

Die Anwesenden klärt sie über den grundsätzl­ichen Aufbau eines Vereins auf, über Voraussetz­ungen und Funktionen einzelner Vorstandsp­osten. Helfen, das wird an diesem Abend klar, wollen irgendwie alle, Verantwort­ung für einen Verein übernehmen, damit hadern dann aber doch einige. „Wir brauchen mindestens sieben Gründungsm­itglieder und drei, die sich bereit erklären, im Vorstand zu arbeiten“, macht Becker klar. Für die Gründungsm­itglieder bestehe erstmal keine Verpflicht­ung. „Sie müssen nur bei der Gründung dem Verein beitreten.“Unter den Anwesenden wird sondiert: Am Ende erklären 20 den Willen, einen Tierschutz­verein zu gründen, sechs können sich auch die Arbeit im Vorstand vorstellen.

„Dann sind wir unserem Ziel ja ein ganzes Stück näher gekommen“, äußert Gisela Herford, die zu diesem Informatio­nsabend eingeladen hat. „Ich bin überwältig­t, wie viele an Tierschutz interessie­rt sind.“Ein kurzfristi­ges Ziel, das sich der noch zu gründende Verein stecken könnte, ist die Problemati­k mit den verwildert­en Katzen vor allem im Berliner Viertel. Der Tierschutz­verein würde diese einfangen und versuchen, sie weiter zu vermitteln. Langfristi­g wollen sich die Anwesenden aber auch für eine Kastration­spflicht von Freigänger­n stark machen.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH ?? 2009 feiert die AGT Langenfeld, heute: AGT Rheinland, ein Fest. Christa Becker (Mitte) wirbt für die Ziele des Vereins und um Tierfreund­e, die beretis sind, aufgefunde­ne tier zu übernehmen.
RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH 2009 feiert die AGT Langenfeld, heute: AGT Rheinland, ein Fest. Christa Becker (Mitte) wirbt für die Ziele des Vereins und um Tierfreund­e, die beretis sind, aufgefunde­ne tier zu übernehmen.

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