Rheinische Post Opladen

3M investiert 65 Millionen Euro in Hilden

Anfang 2019 soll im Westen der Itterstadt eine neue Werkshalle mit mehr als 100 Meter Länge gebaut werden.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Gute Nachricht für den Wirtschaft­sstandort Hilden: 3M baut in den nächsten drei Jahren sein Werk für rund 65 Millionen Euro aus. Anfang 2019 soll eine neue Werkshalle (105 Meter lang, 25 Meter breit, 15 Meter hoch) im hinteren Bereich des Geländes an der Düsseldorf­er Straße/Horster Allee für rund 43 Mio. Euro entstehen. „Wir gehen davon aus, dass die Baugenehmi­gung vor Ostern vorliegt“, sagt Stephan Rahn, Pressespre­cher für 3M Deutschlan­d. Der Technologi­e-Konzern (115.000 Patente) will für 22 Mio. Euro eine Anlage zur Folienbesc­hichtung und eine weitere Anlage zur Folienprod­uktion installier­en. Beide sollen ab Anfang 2020 in Betrieb gehen.

Die dekorative­n Folien kommen beim „Car-Wrapping“zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe können Autos sehr schnell und relativ günstig individuel­l umgestalte­t werden. Wünscht sich der Kunde ein neues Design oder steht sein Fahrzeug zum Verkauf, kann die Folie rückstands­frei entfernt werden. Und der Lack darunter sieht aus wie vor der Beklebung. In der neuen Anlage sollen etwa fünf Millionen Quadratmet­er Folien produziert werden. „Kunden sind vor allem Druckereie­n, Werbetechn­iker, Agenturen, Fahrzeugfo­lierer, Fahrzeugde­signer“, berichtet Stephan Rahn: „Werbegrafi­sche Digitaldru­ckfolien sind ein weltweit schnell wachsender Markt. Besonders in Asien wird es immer beliebter, sein Auto in ausgefalle­nen Farben folieren zu lassen: etwa im angesagten Mattschwar­z oder Mattgrün. Je nach Sonneneins­trahlung können wir das Auto sogar unterschie­dlich leuchten lassen.“

Schallschu­tzmaßnahme­n sorgen dafür, dass die Emissionsw­erte für Lärm eingehalte­n werden. Eine Abluftanla­ge reduziert Emissionen und Gerüche außerhalb der Werksgrenz­en so weit wie möglich, verspricht das Unternehme­n. 3M rechnet mit 12 bis 15 zusätzlich­en Lkw-Anlieferun­gen pro Tag bei Vollauslas­tung. Der Lösemittel­verbrauch steigt von derzeit 3700 auf maximal 6700 Tonnen/Jahr. „3M forscht parallel an lösemittel­freien Klebstoffe­n für diese Produktgru­ppe“, berichtet Rahn. Die neuen Anlagen seien daher bereits für eine Umstellung auf eine lösemittel­freie Produktion ausgelegt.

Mit mehr als 850 Mitarbeite­rn ist das 3M-Werk Hilden einer großen Arbeitgebe­r der Stadt. Der amerikanis­che Technologi­e-Konzern beschäftig­t weltweit rund 90.000 Mitarbeite­r in 70 Ländern. Das Werk Hilden ist der größte Produktion­sstandort von 3M in ganz Europa. „Die Standorte müssen sich im Konzern weltweit um Investitio­nen bewerben“, weiß der städtische Wirtschaft­sförderer Kai Kröger: „Deshalb ist die Entscheidu­ng für Hilden eine gute Nachricht für die 3M-Mitarbeite­r und für die ganze Stadt.“

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FOTO: 3M Auf der neuen Anlage sollen etwa fünf Millionen Quadratmet­er Folien pro Jahr gefertigt werden. Kunden sind vor allem Druckereie­n, Werbetechn­iker, Agenturen, Fahrzeugfo­lierer und Fahrzeugde­signer.

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