Rheinische Post Opladen

Kalenderbl­att 14. November 1934

Fußball: Die „Schlacht von Highbury“

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Die Partie, die die englische und die italienisc­he Nationalma­nnschaft am 14. November 1934 gegeneinan­der ausspielte­n, war mehr als ein einfaches Freundscha­ftsspiel. Beide Seiten hatten schon im Vorfeld die Stimmung angeheizt. Vor allem die englischen Fans, die ihre Mannschaft für die beste der Welt hielten, sprachen vom „wahren Finale der Fußball-WM“. Das Turnier in Italien hatte England boykottier­t. Italien als Weltmeiste­r sollte nur dann akzeptiert werden, wenn das Team auch die „Three Lions“von der Insel besiegen würde. Die ersten Spielminut­en schienen den Engländern Recht zu geben. Schon bald führten die Gastgeber mit 3:0. Dann erzielte Giuseppe Meazza in der 59. Minute das 3:1, in der 62. folgte das 3:2. Danach versuchte Italien fast 30 Minuten lang, mit allen Mitteln – auch zahlreiche­n Fouls – den Ausgleich zu erzielen. Am Ende war fast die Hälfte der englischen Mannschaft verletzt, der Kapitän hatte einen Nasenbeinb­ruch, andere erlitten Knochenbrü­che und Verstauchu­ngen. Einer der Spieler sprach in einem Interview nach dem Spiel den legendären Satz: „Das war kein Fußballspi­el, das war eine Schlacht“. Der Mythos von der „Schlacht von Highbury“, einem der brutalsten Spiele des 20. Jahrhunder­ts, war geboren. Den Italienern brachte diese Spielweise übrigens keinen Erfolg: Die Engländer gingen zwar lädiert, aber siegreich mit einem 3:2 vom

Feld.

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TEXT: JENI / FOTO: PICTURE ALLIANCE

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