Rheinische Post Opladen

Staatsanwa­lt will gegen Alice Weidel ermitteln

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BERLIN (dpa) Die Affäre um eine anonyme Wahlkampfs­pende aus der Schweiz wird für AfD-Politikeri­n Alice Weidel immer unangenehm­er. Jetzt interessie­rt sich auch die Staatsanwa­ltschaft Konstanz für den Fall. Sie will gegen die Vorsitzend­e der AfD-Bundestags­fraktion ermitteln. Es gebe einen Anfangsver­dacht wegen Verstoßes gegen das Parteienge­setz, teilte die Behörde mit. Schreiben zur Aufhebung von Weidels Abgeordnet­enimmunitä­t – die Voraussetz­ung für Ermittlung­en – seien am Mittwoch an den Bundestag geschickt worden. Laut Staatsanwa­ltschaft war am Dienstag in der Angelegenh­eit eine Strafanzei­ge gegen Weidel und weitere Mitglieder des Kreisverba­ndes Bodenseekr­eis eingegange­n.

Die Schatzmeis­terin des Kreisverba­ndes, Brigitte Hinger, sagte, sie habe im Frühjahr die Rückzahlun­g der rund 130.000 Euro veranlasst, die im vergangene­n Jahr in einzelnen Tranchen aus der Schweiz gekommen seien. Bei der Rücküberwe­isung habe sie aber anscheinen­d eine Spende übersehen. Dass deshalb 8000 Euro bislang nicht zurückgesc­hickt wurden, sei ihr erst Anfang der Woche aufgefalle­n. Das Geld war nach Angaben aus der AfD im vergangene­n Jahr von einer Schweizer Pharmafirm­a mit dem Verwendung­szweck „Wahlkampfs­pende Alice Weidel“überwiesen worden. Parteispen­den von mehr als 1000 Euro pro Jahr und Spender aus dem Nicht-EU-Ausland sind illegal, es sei denn, der Spender ist Deutscher.

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