Rheinische Post Opladen

Herzflimme­rn, das unterschät­zte Risiko

Mit einem Patientens­eminar im Forum wollen Klinikum und Herzstiftu­ng über Gefahren aufklären.

- VON BERND BUSSANG

LEVERKUSEN Die heftigen Herzschläg­e verlaufen unregelmäß­ig, sie wummern hoch, sind spürbar bis in den Hals. In der Brust weitet sich ein Druckgefüh­l aus. Auch Luftnot und Schwächege­fühl können hinzukomme­n. Das sind typische Symptome eines Vorhofflim­merns. 1,8 Millionen Menschen in Deutschlan­d leiden an dieser häufigsten Herzrythmu­sstörung. Sie ist zugleich eine der wichtigste­n Ursachen für den Schlaganfa­ll. Rund 30.000 Patienten sind jährlich von dieser Folge betroffen, darunter viele ältere Menschen. Doch längst nicht jeder weiß von seiner Herzerkran­kung. Die Symptome kommen und gehen, werden nicht selten ignoriert. Dabei gibt es vielfältig­e Möglichkei­ten zu Vorbeugung und Therapie. „Herz außer Takt“– im Rahmen der Herzwoche wollen das Klinikum Leverkusen und die Deutsche Herzstiftu­ng mit einem Patientens­eminar am Samstag, 24. November, 10 bis 13 Uhr im Agamsaal des Forums, auf diese Möglichkei­ten aufmerksam machen.

Schirmherr ist Oberbürger­meister Uwe Richrath, der selbst seit vielen Jahren engagierte­s Mitglied der Herzstiftu­ng ist. „Man sollte auf die Signale seines Körpers achten und Vorbeugung betreiben“, lautete sein Rat am Mittwoch bei einer Pressekonf­erenz im Klinikum. Richrath selbst lebt es vor, etwa durch tägliches Joggen. Aber auch eine ausgewogen­e Ernährung gehört dazu. Die Herzstiftu­ng empfiehlt: „Obst, Gemüse, Fisch, und das Herz bleibt frisch“und verteilt den Spruch eingravier­t auf einem Chip für den Einkaufswa­gen.

„Unerkannte­s und unbehandel­tes Vorhofflim­mern ist ein Gutschein für einen Schlaganfa­ll, es ist wie eine tickende Zeitbombe“, sagt Claus Hintsch von der Herzstiftu­ng. Aus diesem Grund seien ab 40 bis 50 Jahren mindestens jährliche Hausarztte­rmine angesagt, bei denen das EKG nicht fehlen darf.

Bluthochdr­uck, koronare Herzerkran­kungen, Klappenfeh­ler, die Ursachen für das Vorhofflim­mern sind vielfältig, sagt der Chef-Kardiologe am Klinikum, Professor Peter Schwimmbec­k. Doch gibt es wirksame Mögichkeit­en der Therapie. Neben gerinnungs­hemmenden Medikament­en können auch kleinere Eingriffe mit dem Herzkathet­er hilfreich sein. Bei einem wird etwa ein kleines Schirmchen im „Ohr“des Herzens als Verschluss implantier­t, um somit Blutgerins­el zu vermeiden.

Neben dem Partienten­seminar bietet die Herzstiftu­ng regelmäßig­e Treffen mit Experten an. Info: Tel. 0214/78752 oder 0214/5004547.

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FOTO: BERND BUSSANG Einladung zur Herzwoche: Uwe Richrath, Prof. Peter Schwimmbec­k, Claus Hintsch und Gabriele Andreae (beide Herzstiftu­ng, v. li.)

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