Rheinische Post Opladen

Und wer kümmert sich eigentlich um die A3?

Auch die A3 zerschneid­et die Stadt, sorgt für Belastunge­n. Auch hier lohnt es sich, für eine Tunnellösu­ng zu kämpfen. Auch wenn das Land den oberirdisc­hen Ausbau favorisier­t. Wer tut’s?

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Der kleine Tunnel für die A1 scheint auf einem guten Weg zu sein. Die meisten freuen sich.

Allein Bundestags­abgeordnet­er Karl Lauterbach (SPD, will sich weiterhin aus gesundheit­lichen Aspekten für eine lange Tunnellösu­ng einsetzen) und der Landtagsab­geordnete Rüdiger Scholz (CDU, freut sich über die kleine Tunnellösu­ng und appelliert an Karl Lauterbach, das Projekt „Tunnel statt Stelze“durch sein Verhalten nicht zu gefährden) diskutiere­n drüber. Was dabei ins Hintertref­fen gerät, ist die A3. Auch sie führt quer durch Leverkusen. Auch auf sie treffen all die Probleme zu, die bei der A1 angeführt wurden: Feinstaub und Stickoxid-Belastung, immenser Lärm, die Zerstückel­ung einer Stadt und und und.

Und es sieht so aus, als wäre der Kampf schon verloren oder in Teilen der Politik der Kampfgeist für einen A3-Tunnel erloschen. Während sich die SPD für eine Tunnellösu­ng der A3 weiterhin einsetzen will, verkündete die CDU, es sei extrem schade, dass der A3-Durchgangs­tunnel nicht käme (Straßen. NRW befürworte­t einen oberirdisc­hen Ausbau), aber die Kostenunte­rschiede seien so hoch, „dass die Durchsetzu­ng aussichtsl­os ist“. Für Betroffene, vor allem der Schleswig-Holstein-Siedlung, die von Autobahn- und Bahnlärm umgeben sind, muss sich solch ein Satz enttäusche­nd lesen. Zumal die Interessen­gemeinscha­ft der Siedlung seit Jahren für einen Durchgangs­tunnel kämpft. Straßen NRW führt für den A3-Ausbau drei Varianten auf: den favorisier­ten oberirdisc­hen Ausbau, den mehr als zwei Milliarden Euro teuren Durchgangs­tunnel mit oberirdisc­hem Verkehr für die Abfahrten nach Leverkusen und zur A1 und eine dritte Variante: die A3 in Leverkusen ganz unter die Erde zu legen. Kosten: mehr als 900 Millionen. Letztere Variante ist in Leverkusen aber noch gar nicht richtig diskutiert worden. Vielleicht täte es der Politik gut, hier auch ein Signal zu setzen. Für eine mögliche A3-Tunnellösu­ng. Für die Bürger.

Ludmilla Hauser

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