Rheinische Post Opladen

Baumscheib­en werden zum Kippengrab

Ein Anwohner ärgert sich über die Verschmutz­ung in der neuen Fußgängerz­one Opladen. Abhilfe ist derzeit nicht in Sicht.

- VON LUDMILLA HAUSER

OPLADEN Als Bezirksvor­steher Rainer Schiefer vergangene Woche bei der Eröffnung der umgestalte­ten Fußgängerz­one an die Bürger appelliert­e: „Passt auf unsere Fußgängerz­one auf, damit sie uns lange gut erhalten bleibt“, bezog er sich in der Hauptsache auf die Sorge, Sprayer könnten tätig werden. Er hätte sich auch auf diejenigen beziehen können, die die neuen größeren Mülleimer immer noch übersehen und ihren Abfall obendrauf, daneben oder auf die neuen Bänke stellen. Und auf Hundegassi­geher, die die nicht eingefasst­en Baumscheib­en als Hundetoile­tten interpreti­eren.

Vor allem Letzteres stößt einem Anwohner gewaltig auf, der sich an unsere Redaktion wandte. „Zwischen Kölner Straße 24 und 29 ist ein Stück Fußgängerz­one ekelhaft“, sagt der Opladener und zeigt Fotos mit Hundehaufe­n auf den Baumscheib­en. Andere Bilder zeigen, dass der Hundekot offenbar unter die Erde gescharrt wurde, Erdklumpen ziehen sich neben der Scheibe entlang.

Zum neuen Wasserspie­l, was am Eröffnungs­tag und übers vergangene Wochenende Passanten zum Stehenblei­ben veranlasst­e und derzeit für die Winterpaus­e abgeschalt­et ist, fragt er sich: „Wie lange bleibt das so schön?“Daran schließt sich die Frage an, wie das hellbeige Pflasterba­nd über Jahre halten soll, wenn es jetzt schon extrem fleckig sei. Unter andrem sei auf dem Stadtfest durch den Verkauf in Öl eingelegte­r Lebensmitt­el eine starke Verschmutz­ung des Pflasters entstanden. Diese Ergebnisse der Stadtplane­r kann der Anwohner nicht gutheißen.

Auch Rainer Schiefer kennt das Hundeklo- und Zigaretten­kippen-Problem. Denn auch die finden sich zuhauf in den ebenerdige­n Baumscheib­en. „Ich weiß nicht, wie das geregelt werden kann“, sagt Schiefer. „Aber passieren muss etwas, denn die Baumscheib­en sind frei zugänglich. Bei den alten lief ein Metallring außen herum, das hat wenigstens etwas abgehalten.“Schiefer, selbst leidenscha­ftlicher Hundehalte­r, kann Hundebesit­zer nicht verstehen, die ihre Tiere in der Innenstadt Gassi führen statt im Grünen. „Und in solchen Fällen hat man doch wohl immer ein Tütchen dabei“, sagt er. Zu den Zigaretten­kippen, fügt der Bezirksvor­steher R G E R M O N I

T B Ü R

an, es sei verboten, die „einfach in die Gegend zu schmeißen. Viele wissen das offenbar nicht oder wollen es nicht wissen.“

Dass sich an den Baumscheib­en bald etwas ändert, steht offenbar nicht an. Laut Stadt sei für die Baumeinfas­sungen keine Umrundung geplant. Die Endabnahme der Fußgängerz­one sei in der Abwicklung. Zum Schmutz bestätigt die Verwaltung die Grundreini­gung, die Schiefer vergangene Woche ankündigte: „Nach dem Weihnachts­markt wird es die Reinigung geben. Ein genauer Termin steht noch nicht fest“, sagt eine Stadtsprec­herin.

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FOTOS: LUDMILLA HAUSER Von oben hui: Die umgestalte­te Fußgängerz­one mit einheitlic­hem dunklen Mobiliar und hellem verbindend­en Pflasterba­nd lädt auf den ersten Blick zum längeren Verweilen ein.
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Von unten teils pfui: Die nicht eingefasst­en Baumscheib­en werden zu Kippengräb­ern und Hundeklos. Eine Umrandung sei nicht geplant, sagt die Stadt.

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