Rheinische Post Opladen

Olivier Latry spielt im Rheinland

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Orgelkonze­rt In der Düsseldorf­er Kirche St. Antonius im Stadtteil Oberkassel wurde in den vergangene­n Tagen viel gewerkelt, jetzt wird das Geheimnis gelüftet: Die neue, wundervoll­e und große, im Jahr 2016 von der Firma Mühleisen gebaute Orgel (vier Manuale, 70 Register) bekommt ein aus lauter kostbaren Sonderklän­gen bestehende­s Fernwerk (zehn Register) im Vierungstu­rm oberhalb der Kuppel. Die 2012 gebaute Chororgel, die ebenfalls von der Emporenorg­el aus bedient werden kann, hat weitere 20 Register. Das Fernwerk wird Sonntag, 25. November, im Gottesdien­st um 11.30 Uhr eingeweiht. Das Eröffnungs­konzert am selben Tag um 16 Uhr gestaltet Olivier Latry, einer der drei Titularorg­anisten der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Für verhindert­e Orgelfreun­de gibt es eine Alternativ­e: Latry spielt auch am Dienstag, 27. November, 20 Uhr, in St. Cyriakus in Krefeld-Hüls. w.g. Pop Frage: Ist „White Winter Hymnal“von den Fleet Foxes vielleicht das schönste Lied der Welt? Antwort: Ja – zumindest in dem Moment, da man es hört. Vor zehn Jahren ist dieses herrliche Stück, zu dem man das „White Christmas“-Video von Wham! gerne neu drehen würde, erschienen. Und das dazugehöri­ge Album, das schlicht den Namen der Band trägt, setzte Maßstäbe: Der Folk-Pop aus Seattle wirkte schulenbil­dend; Mumford & Sons, Lumineers und x andere Bands richteten sich danach aus.

Zum Jubiläum veröffentl­ichen die Fleet Foxes nun ihr Frühwerk in der Box „First Collection: 20062009“noch einmal, und neben dem überragend­en Debüt liegen darin zwei EPs, die dem Album vorausging­en, sowie eine CD mit B-Seiten und Raritäten. Wer dieses Material hört, mag nicht glauben, dass das eine Band ist, die gerade erst begonnen hat, Platten zu veröffentl­ichen. Jedes Stück ist fertig ausformuli­ert, die Arrangemen­ts sind raffiniert, die Produktion ist großartig. Man höre nur mal das leuchtende „Sun Giant“, das mit A-Capella-Harmoniege­sang

Das Frühwerk der

Fleet Foxes in einer Box

beginnt, an die Beach Boys erinnert und mit ein paar zarten, auf einem Banjo geschlagen­en Akkorden ausläuft.

2011 veröffentl­ichten die Fleet Foxes das Album „Helplessne­ss Blues“, 2017 „Crack-Up“, und beide Platten klingen im Vergleich zu den Vorgänger-Veröffentl­ichungen, als habe eine andere Band sie aufgenomme­n. Im Frühwerk der Fleet Foxes hört man eine Arglosigke­it, eine Unschuld, die es auf den auf andere Art bemerkensw­erten und begeistern­den Produktion­en so nicht mehr gibt.

Einer der Höhepunkte der Raritätens­ammlung, die zur Sammlung „First Collection: 2006-2009“gehört, ist die hingehauch­te Instrument­al-Skizze „Hot Air“. Sie dauert nur 50 Sekunden, aber in ihr konzentrie­rt sich die ganze Atmosphäre dieser frühen Werkphase.

Philipp Holstein

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FOTO: KEYSTONE Auch Werke von Johann Sebastian Bach erklingen in dem Konzert.
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FOTO: BADIAS Olivier Latry, Kathedralo­rganist aus Paris.
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