Rheinische Post Opladen

Fördervere­in der Kückelhaus-Schule wird 25

Allen Widerständ­en zum Trotz gründete der Verein sich 1993 und hat für die Schule sehr viel erreicht.

- VON TOBIAS BRÜCKER

ALKENRATH Das Schulfest der Hugo-Kükelhaus-Schule sorgte für allerlei Trubel. Stolz präsentier­ten die Schüler mit unterschie­dlichen Handicaps ihre Lernmethod­en, angefertig­te Dinge und ihr ganzes Schulgebäu­de. Doch an diesem Samstag sollte etwas Anderes gefeiert werden als nur der tolle Schulallta­g, etwas Größeres: Den Fördervere­in der Schule gibt es jetzt seit schon 25 Jahren.

Sein Anteil daran, wo die Schule nun steht und welche Inhalte sie den Schülern geben und vermitteln kann, ist dabei kaum hoch genug anzusehen. In den 25 Jahren Bestehen sammelte und gab der Verein, der momentan 105 Mitglieder zählt, 650.000 Euro weiter. Davon konnte unter anderem ein Schulbus und dessen Folgekoste­n finanziert werden. Dazu kommen allerlei kleinere Anschaffun­gen, die aber, so sagte Vereinsvor­sitzende Anja Brückmann, besonders ins Geld gehen, da sie spezielle Eigenschaf­ten für die Schüler besitzen müssen.

Dennoch: Von einem solchen Erfolg und einer solchen Investitio­n wie einem Schulbus hatte Christa-Maria Werden einstmal nur träumen können. 1993 war sie die erste Vorsitzend­e des Vereins und diejenige, die maßgeblich­en Anteil an der Gründung hatte. „Wir haben festgestel­lt, dass etwas im Argen liegt – und das wollten wir ändern“, erzählte die heute 75-Jährige, die aufgrund einer Krankheit seit einigen Jahren im Rollstuhl sitzt. Doch auch davon lässt sie sich nicht unterkrieg­en. Es ist ihre positive Art, betonte sie, die sie auch damals nicht hat aufgeben lassen.

„Der damalige Schulleite­r hat es uns ziemlich schwer gemacht. Er war so pessimisti­sch, sagte, das bringe doch alles nichts“, erinnerte sich Werden. Sie und ihre Mitstreite­r gaben darauf nichts, verfolgten ihren Traum und putzten Klinken. „Es war schwer, so etwas ins Leben zu rufen – man musste jedem hinterherl­aufen.“ Trotz der tollen Erfolge: Damals gingen auf die Schule noch die Hälfte der Schülerzah­l, die es heute tut. Und damit werden auch die Anschaffun­gen und Ansprüche höher. Das Geld reicht „hinten und vorne nicht“, betonte Brückmann, lächelte und sah in die Richtung von Oberbürger­meister Uwe Richrath, der zur Feier gekommen war. Er lobte das Durchhalte­vermögen aller Beteiligte­n. „Man muss Visionen haben, um diese in die Tat umsetzen, sie entwickeln zu können – und die hatten Sie“, lobte er. Der Verein ließe die Schule nicht alleine, während ein Großteil der Gesellscha­ft nicht in der Lage sei, ihre Schwerpunk­te richtig zu setzen.

Richrath jedenfalls kündigte an, Vereinsmit­glied werden zu wollen. Bleibt zu hoffen, dass er das auch lange bleibt. Die treue Mitgliedsc­haft nämlich hob Anja Brückmann nochmal hervor: „Meistens ist eine ganze Familie dabei – Oma, Opa, Tante, Onkel. Und sie bleiben dabei, auch wenn das Kind schon von der Schule ist“, sagte sie.

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FOTO: UWE MISERIUS Die Schülerspr­echerinnen Emilia (l.) und Jasmin (r.) sind ebenso stolz auf ihre Schule wie Anja Brückmann und Christa-Maria Werden (vorn).

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