Rheinische Post Opladen

Wüst erzielt erste Stau-Erfolge

NRW ist noch immer Stauland Nummer eins – aber auf dem Weg der Besserung.

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Den Tag vor Allerheili­gen, den man heutzutage ja unbedingt „Halloween“nennen soll, behalten die Autofahrer in NRW wohl kaum in guter Erinnerung. 584 Kilometer Gesamtläng­e hatten die landesweit 90 Staus laut WDR an diesem Tag. „Wir werden das Stauaufkom­men nachhaltig senken“, hatte die CDU im Wahlprogra­mm für 2017 bis 2022 versproche­n.

Nun ist sie seit rund anderthalb Jahren an der Regierung und hat Hendrik Wüst ins Verkehrsmi­nisterium entsandt. Wie kommt Wüst bei seinem Kernauftra­g voran?

Zumindest geht die Entwicklun­g in die richtige Richtung. So ging die Gesamtstau­länge in NRW in diesem Sommer im Vergleich zum Vorjahr um durchschni­ttlich 8,8 Prozent zurück, wie Wüst jetzt auf eine Anfrage des SPD-Abgeordnet­en Carsten Löcker mitgeteilt hat. Demnach waren beispielsw­eise im besonders stauanfäll­igen September 2017 noch 9375 Kilometer Stau in NRW zu beklagen und im September 2018 nur noch 8664. Nirgends sonst gab es im Betrachtun­gszeitraum innerhalb eines Monats mehr Stau als im Juni auf der

A40: 1514 Kilometer zählten die Landesbehö­rden. Also jener Autobahn, die im kommenden Jahr als erste in Deutschlan­d von einem Diesel-Fahrverbot betroffen sein soll. Man mag sich gar nicht vorstellen, welches Chaos im Ruhrgebiet entsteht, wenn diese Blechlawin­e sich dann auch noch durch komplizier­te Umleitunge­n um die A40 herumdrück­en muss.

Klar, Wüst steht in der Verantwort­ung. Er muss dafür sorgen, dass der Verkehr zum Ende seiner Amtszeit flüssiger fließt als heute. Aber zaubern kann er nicht. Die Folgen der jahrzehnte­langen Unterfinan­zierung des NRW-Straßensys­tems und erschweren­de Umstände wie Diesel-Fahrverbot­e kann Wüst nur lindern. Aus der Welt schaffen, kann er die Staus nicht.

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