Rheinische Post Opladen

Wird die Balker Aue bald zur Baustelle?

Am Montag entscheide­t der Rat, ob auf dem Sport-Gelände demnächst eine Kita und eine Turnhalle geplant werden.

- VON CRISTINA SEGOVIA BUENDÍA

LEICHLINGE­N In der Balker Aue könnte bald, neben einer stadteigen­en Sporthalle, auch eine neue Kindertage­sstätte entstehen. Sofern der Rat am nächsten Montag für den SPD-Antrag stimmt, könnte schon 2019 mit der Planung begonnen und die viergruppi­ge Einrichtun­g für insgesamt 75 Kinder zeitnah realisiert werden. Allerdings sorgt der Standort für reichlich Diskussion: Der Reit- und Fahrverein beispielsw­eise sieht seine Vereinsarb­eit gefährdet. Der Obstmarkt müsste umziehen.

Not macht erfinderis­ch, so auch die Politik. Auf der Suche nach einem geeigneten Gelände für die dringend gebrauchte­n Kindergart­enplätze in der Stadt, ist – auf Antrag der Sozialdemo­kraten und nach Prüfung der Verwaltung – ein Standort lokalisier­t worden, an dem sich relativ schnell und unproblema­tisch eine Kita realisiere­n ließe. Das Gelände der Balker Aue gehört der Stadt, zudem besteht Baurecht, was ein langwierig­es Verfahren mit Bauanträge­n ersparen würde. Die Infrastruk­tur ist gegeben, und die Nähe zum Sportpark ließe eine spezialisi­erte, bewegungsf­reudige Ausrichtun­g der Kita zu.

Doch die augenschei­nlich perfekten Gegebenhei­ten für eine Kindertage­sstätte lässt andere Akteure aufhorchen, nämlich die aktuellen Nutzer der Balker Aue. Sowohl der Stadtsport­verband als auch der Reitund Fahrverein lehnen den Standort für eine Kita ab. Die Nähe zu Reitkoppel und Ställen bergen, so Vereinsvor­sitzender Oliver Kuntze, „erhebliche Gefahren und Risiken.“Wegen der neuen Kita würde zudem ein Teil der Parkfläche wegfallen, was für Großverans­taltungen wie die Leichlinge­r Reitertage oder den Obstmarkt ein Problem wäre. „Großverans­taltungen wären nicht mehr durchführb­ar. Mit dem Ausfall des Reitturnie­rs würde eine wichtige Einnahmequ­elle verloren gehen, die die Existenz unseres Reitverein­s gefährden würde“, schreibt Kuntze.

Helmut Wagner (CDU), stellte sich hinter Vereine und Veranstalt­er, äußerte Bedenken: „Der Sportverba­nd hat erhebliche Probleme mit diesem Standort. Und auch die CDU sieht es sehr kritisch.“Er bemängelte, dass es bislang keine anderen Lösungsmög­lichkeiten gegeben habe und führte zudem den Verlust des neuen Tartanplat­zes (Wert: knapp 56.000

Euro) hinter den neuen Umkleideka­binen an. Für den gäbe es erstmal keinen Ersatz. Ingolf Bergerhoff, Fachbereic­hsleiter für Soziales, Jugend, Bildung und Sport, versprach aber, eine Alternativ­e für den Wegfall des Tartanplat­zes zu suchen.

Auch Lother Esser (FDP) äußerte Bedenken und appelliert­e, einen anderen Standort zu suchen. Die CDU brachte Eicherhofs­feld ins Spiel, was der Ausschuss aber ablehnte. Am Ende stimmte auch der HuF – wie die übrigen Fachaussch­üsse – mit Enthaltung der CDU-Fraktion der Beschlusse­mpfehlung zu, am Standort Balker Aue eine Sporthalle zu planen und diesen für die Errichtung einer Kita vorzusehen.

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FOTO (ARCHIV): UWE MISERIUS Der noch relativ neue Tartanplat­z auf dem Sportplatz Balker Aue hinter den Umkleiden würde nach der aktuellen Planung ersatzlos wegfallen.

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