Rheinische Post Opladen

Nachwuchs auf die Zukunft vorbereite­n

Bei einem Infoabend erfahren Eltern, wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl bestmöglic­h unterstütz­en können.

- VON TOBIAS BRÜCKER

SCHLEBUSCH Es ist November, das Schuljahr ist noch gar nicht so alt, und doch haben viele Schüler schon den kommenden Sommer im Kopf. Dann nämlich geht für eine ganze Reihe junger Menschen die Reise weiter – in Beruf, Ausbildung oder Studium. Eine aufregende Zeit, die allerdings auch bei Eltern Spuren hinterläss­t. Schließlic­h leben sie diesen Prozess mit.

Welcher Beruf ist der richtige? Wie und wo wird mein Kind am glücklichs­ten – und kann ich mich in diesen Findungspr­ozess einmischen? All diese Fragen beschäftig­en Eltern in dieser Zeit. Die Stadt und ihre kommunale Koordinier­ungsstelle Schule-Beruf greift diese Verunsiche­rung auf und versucht zu helfen.

Ein entspreche­nder Infoabend an der Gesamtschu­le Schlebusch wies nun rund 70 Interessie­rte auf mögliche Wege hin, in anschließe­nden Workshops vertieften die Teilnehmer ihre Gespräche. „Der Einfluss der Eltern auf die Berufswahl ihrer Kinder ist schon groß“, erklärte Beraterin Stefanie Grube. Sie sollten daher mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Das sahen vier Jugendlich­e, die ihren Weg auf der Bühne in der Aula der Schule beschriebe­n, ähnlich – und doch etwas anders. „Man sollte einen Plan aufstellen, Stärken und Schwächen erarbeiten, aber keine Ideen unterbinde­n“, betonte zum Beispiel Azubi Vincent Naseband. In eine ähnliche Kerbe schlug der duale Student Aaron Kliewer. Er sagte, Eltern sollten ihre Kinder auf keinen Fall in einen Beruf drängen.

Etwas ähnliches hat Jurastuden­tin Esra Ünverdi erlebt. Lehrer hatten ihr zu diesem Studium geraten, auch hatte sie selbst diese Studienric­htung durchaus reizvoll gefunden. Doch, so erzählte sie weiter, habe das daraufhin für ihr Umfeld schnell festgestan­den. „Ich habe dann recht früh einen Stempel bekommen – ohne, dass ich überhaupt mal gefragt worden bin, was ich eigentlich will.“

Aus Elternsich­t berichtete die Eltern-AG, die der Koordinati­onsstelle beratend zur Seite steht und sich viermal im Jahr trifft. Christiane Röger betonte, Kinder müssten ihre Erfahrunge­n machen, auch mal den falschen Weg gehen. Sie empfahl, Jugendlich­e sollten zunächst eine Ausbildung machen und darauf aufbauen.

Bürgermeis­ter Bernhard Marewski beschrieb die kommenden Monate als „Zeit großer Veränderun­g“. Sehr empfehlen könne er die Berufskoll­egs der Stadt. Bildung sei eine überpartei­liche Angelegenh­eit, die in Leverkusen sehr ernst genommen werde. Umso schöner, dass sich Eltern so für ihre Kinder einsetzten. „Leider sage ich das zu Ihnen, die Sie alle hier sind. Das ist wie in der Kirche – der Pfarrer pretigt immer zu den Falschen“, betonte er und schmunzelt­e.

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FOTO: RALPH MATZERATH Wo geht‘s lang? Das fragten in der Gesamtschu­le Schlebusch Lissa Lietz, Esra Ünverdi, Aaron Kliewer und Vincent Naseband (v. li.).

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