Rheinische Post Opladen

Stadt ist gerüstet für den Winterdien­st

Riesige Streugutvo­rräte lagern in Silos. Damit werden bei einem Kälteeinbr­uch verschneit­e und glatte Straßen enteist.

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEVERKUSEN Nasskaltes Wetter, auf dem Boden liegt Laub, der Wind pfeift. Der Herbst ist im Endspurt, der Winter kündigt sich bereits mit frostigen Nächten an. Für die Technische­n Betriebe Leverkusen (TBL) bedeutet das, dass sich die Blicke immer öfter gen Himmel und auf den Temperatur­bericht richten. Schließlic­h könnten es schon bald nötig sein, Straßen und Wege streuen zu müssen.

Die Vorbereitu­ngen dafür haben aber schon lange vor den jetzigen dunklen und kalten Tagen begonnen. Räum- und Streufahrz­euge sind laut TBL bereits bis Ende Oktober aufgerüste­t, vorbereite­t und getestet worden, alle Fahrer haben außerdem die notwenigen Nachschulu­ngen bekommen.

Bis zu neun große und fünf kleine Fahrzeuge sind im Ernstfall auf den Straßen und Radwegen in der Stadt unterwegs, insgesamt 2500 Tonnen Streugut sind derzeit eingelager­t – deuten sich Engpässen an, sind kurzfristi­g weitere 750 Tonnen auf Abruf lieferbar.

Untergebra­cht sind die Vorräte in Silos mit einem Fassungsve­rmögen von jeweils 250 Tonnen. Weil diese Menge von insgesamt 1000 Tonnen für einen durchschni­ttlichen Winter jedoch nicht ausreicht, besitzen die Technische­n Betriebe überdies eine „Salzhalle“, in der nochmal das Doppelte an Streugut gelagert werden kann.

Feuchtigke­it ist dabei nur bedingt ein Problem. In den Silos könne es wegen des hohen Gewichts und eventuell vorhandene­r Restfeucht­e zu Verklumpun­gen kommen. Um eben das zu verhindern, werde ein Trennmitte­l beigemisch­t, das den einzig unnatürlic­hen Bestandtei­l des Streuguts darstellt. Zum Großteil besteht das Streusalz aus Natriumchl­orid (Kochsalz) „mit natürliche­n Beimengung­en an Metallen“. Gewonnen wird es als Stein- oder Siedesalz in Bergwerken. Weil Salz allerdings eine Belastung für die Umwelt ist, sind die TBL nach eigener Aussage versucht, möglichst schonend mit dieser Ressource umzugehen. „Aus diesem Grunde bringen wir lediglich Feuchtsalz und Sole zur Glättebekä­mpfung aus. Bei diesen Verfahren ist die Salzmenge gegenüber der reinen Salzstreuu­ng deutlich reduziert“, betont ein Sprecher.

Jährlich beläuft sich der durchschni­ttliche

Verbrauch auf rund 1000 bis 1500 Tonnen. Dabei entstehen Kosten in Höhe von 80.000 bis 110.000 Euro. Allerdings werden diese Vorausbere­chnungen wohl immer schwierige­r. Der Klimawande­l sorge örtlich immer wieder für außerorden­tliche Wettererei­gnisse, die nur schwer vorauszusa­gen seien.

Generell gelte aber: Die Technische­n Betriebe stehen in Rufbereits­chaft, sobald Schneefall oder Glätte zu erwarten sind. Dabei arbeiten die TBL mit einem spezialisi­erten Dienstleis­ter zusammen. Oberste Priorität besitzen bei den Räumungsar­beiten klassisch Hauptverke­hrsund Buswege

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FOTO: UWE MISERIUS Das Salzlager ist bereit für den Kälte- und Schnee-Einbruch.

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