Rheinische Post Opladen

Pendler-Chaos – National Express entschuldi­gt sich

- VON VERENA BRETZ

LEVERKUSEN Eilige Pendler überquerte­n die Gleise, andere quetschten sich durch ein bei Seite geschobene­s Absperrgit­ter. Wer das Chaos im Berufsverk­ehr am Donnerstag­morgen am Bahnhof Opladen miterlebt hatte, war entsetzt. „Da herrschte Panik“, berichten Augenzeuge­n.

Was war passiert? Die RB 48 um 6.46 Uhr Richtung Köln war wegen Bauarbeite­n in Köln-Mülheim ausgefalle­n, die nächste Bahn auf der Linie sollte um 7.12 Uhr kommen. Plötzlich aber hieß es, dass auch diese Bahn ausfalle. Nächste Hoffnung für alle Köln-Pendler: der RE 7 auf Bahnsteig eins. Dann jedoch die Durchsage: Der RE 7 fährt an diesem Morgen auf Gleis fünf ein. Also setzten sich die mittlerwei­le mehr als hundert Pendler in Bewegung, um den Zug zu erwischen. Das Durcheinan­der war perfekt und die Stimmung hektisch, weil der einfahrend­e Zug bereits zu sehen war – der Weg über die Treppen zum gegenüber liegenden Gleis jedoch noch weit.

Am Freitag nun äußerte sich National Express zu den Vorfällen. „Die Geduld der Pendler auf den Linien RB 48 und RE 7 wurde zuletzt auf eine harte Probe gestellt“, heißt es in dem Schreiben. Von den Bauarbeite­n in Köln-Mülheim sei vor allem die RB 48 betroffen gewesen. Es kam in jeder Richtung zu Verspätung­en von 20 bis 25 Minuten, die Züge waren überfüllt. Weil die Linie RE 7 zwischen Opladen und Köln eine Umleitung über die Güterzugst­recke fahren musste, sei es auch hier zu Verspätung­en von bis zu 30 Minuten gekommen. Vor allem das vermindert­e Zugangebot auf der RB 48 habe die Kunden verärgert. „Die Baumaßnahm­en bei Köln-Mülheim haben massiven Einfluss auf unseren Betrieb. Wir sind mit den Abweichung­en zwischen Planung und Durchführu­ng sehr unzufriede­n“, sagt Marcel Winter, Geschäftsf­ührer National Express. „Die Bauarbeite­n wurden von der DB Netz geplant, ein Ersatzkonz­ept wurde erstellt. Dabei wurden wir angewiesen, die Zwischenta­kte der RB 48 zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Köln Hbf ausfallen zu lassen. Dieser Umstand und die Instabilit­ät des Fahrplans führen dazu, dass dies für uns und unsere Kunden keine akzeptable Lösung darstellt.“

Winter äußert sich auch zu den Fehlinform­ationen am Donnerstag­morgen: „Züge des RE 7 wurden am Gleis 1 angezeigt, fuhren aber wegen Bauarbeite­n von Gleis 5. Das haben wir umgehend an die DB Netz AG gemeldet, die für die Gleisbeleg­ung in den Bahnhöfen zuständig ist.“

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FOTO (ARCHIV): US Zugausfäll­e und Verspätung­en bei National Express.

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