Ein Ort zum Trauern im Herzen der Stadt
Der ökumenische Hospizdienst hat am Freitag seine neuen Räume an der Brückenstraße eröffnet.
LEICHLINGEN Töpfe und Bratpfannen zur feierlichen Eröffnung? Was als Geschenk an anderer Stelle hochgezogene Augenbrauen verursachen könnte, versetzte den ökumenischen Hospizdienst Leichlingen am Freitagmorgen in helles Entzücken. Die Einrichtung hat an diesem Tag die offizielle Eröffnung ihrer neuen Räumlichkeiten in der Brückenstraße gefeiert. Und die hat schließlich eine nagelneue Küche, in der ab Januar 2019 Kochabende für Trauernde angeboten werden.
„Wir sind in der Mitte der Stadt angekommen“, sagte bei der kleinen Feier Rolf Müller, Vorsitzender des Trägerausschusses des Hospizdienstes. So sei der Hospizdienst nah bei den Menschen. „Wir träumen den Traum weiter, der vor vielen Jahren in Leichlingen begann“, sagte Koordinatorin Christine Schwung, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Inka Stirl ihr Büro in der Geschäftsstelle in der Brückenstraße hat. Doch nicht nur der Verwaltung sollen die neuen Räume dienen. Hier finden die monatlichen Mitarbeiterabende und Supervisionen statt. Vor allem aber können sich Menschen Hilfe holen, wenn sie sich Sterbe- oder Trauerbegleitung wünschen.
Niederschwellig soll das Angebot sein, jeden ansprechen, der Unterstützung braucht, kostenlos ist es außerdem. So ist unter anderem das Café Horizont jeden zweiten Mittwoch im Monat konzipiert, in dem sich Trauernde treffen, um miteinander zu reden, zu erinnern und bei Bedarf von ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen betreut werden. Und so soll es auch beim künftigen Kochen sein: Unter dem Titel „Trauerkloß + Ulknudel – Sinne, Sinnlichkeit & Sinnhaftigkeit wieder entdecken“lädt der Hospizdienst ein, gemeinsam mit anderen trauernden Menschen zu kochen, Gemeinschaft zu erleben, sich auszutauschen und mit allen Sinnen zu genießen. Immer geht es darum, in der geschützten Umgebung des Hospizdienstes andere Menschen zu treffen und nicht allein zu bleiben. „Wir sind voller Freude, Dankbarkeit und Tatendrang“,
bekundeten Schwung und Stirl, baten deshalb zugleich um finanzielle wie moralische Unterstützung für neue Projekte. Denn während die Sterbebegleitung von den Krankenkassen bezuschusst wird, ist die Trauerbegleitung für die Hinterbliebenen auf Spenden und persönliches Engagement angewiesen. Rund 40 ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleiter hat der Hospizdienst aktuell, die den Sterbenden, ihren Familien und Freunden zur Seite stehen, Zeit schenken, zuhören und bei Belastungen und notwendigen Überlegungen helfen. Träger des ökumenischen Hospizdienstes sind die christlichen Gemeinden in Leichlingen.