Rheinische Post Opladen

Trainer Lars Hepp nimmt die Handballer des LTV in die Pflicht

- VON JIM DECKER

LEICHLINGE­N Unzufriede­nheit kann bremsen, beflügeln, oder verpuffen. Beim Leichlinge­r TV sind sie aktuell etwas unzufriede­n, jedenfalls Trainer Lars Hepp. Nach der 27:30-Niederlage gegen Gummersbac­h II steht der Handball-Drittligis­t an einer Art Scheideweg: Reicht es dauerhaft für die Spitzengru­ppe, oder geben sich die Akteure mit einem Platz irgendwo hinter den Spitzentea­ms HSG Krefeld und SG Schalksmüh­le-Halver zufrieden? Der LTV sucht seine Rolle in der Liga – da kommt das Duell in Schalksmüh­le am Samstag (19.30 Uhr) gerade recht.

Stufe eins der Standortbe­stimmung hat die Mannschaft bereits hinter sich. Am Dienstag besprach Hepp die Fehler aus der Gummersbac­h-Partie. „Wir müssen zeigen, dass wir es besser können“, betont der 40-Jährige. Dass es nach Wochen mit immer besser werdenden Leistungen nun zwei Niederlage­n in Folge gab, sorgt für die Verstimmun­g. Von Krefeld besiegt zu werden war verkraftba­r. Das gleiche gegen Gummersbac­her Reserve zu erleben nicht. Der Trainer nimmt nun die Spieler in die Pflicht: „Die Mannschaft ist gefordert.“Da passt es gut, dass bis auf den an der Leiste verletzten Bastian Munkel alle zur Verfügung stehen.

Problembew­usst, aber etwas lockerer, ordnet David Kreckler die Lage ein. Auch der Kapitän sagt, dass man „sich steigern“müsse. Solche Spiele gebe es immer wieder. Er betont: „Niemand von uns war nach der Niederlage happy“. Eine Niederlage in Schalksmüh­le könnte zwar bereits fünf Punkte zwischen den LTV und die beiden Top-Mannschaft­en bringen, der Rechtsauße­n bleibt trotzdem entspannt. „Die Platzierun­g macht sich am Ende daran fest, ob man die einfachen Spiele gewinnt“, sagt der 36-Jährige. Noch sei die Tabelle dicht gestaffelt. Kreckler: „Es ist weiter unser Ziel, oben mitzuspiel­en.“

Diese Zielsetzun­g ist etwas undeutlich umrissen. Bei einer dritten Niederlage gegen die Schalksmüh­ler „Dragons“hätte der LTV eine handfeste Negativ-Serie gestartet und die Erkenntnis, dass der Umbruch unter Hepp andauert und wohl schmerzhaf­ter wird, als anfangs gedacht. Dazu gehört auch, dass der Verein die in Leichlinge­n ohnehin vage Zielsetzun­g bereits am 13. Spieltag korrigiert. Während diverse Spieler zum Saisonbegi­nn zurecht die Top drei als Ziel angaben, will man nun die „erste Kraft hinter den beiden Titelkandi­daten aus Krefeld und Schalksmüh­le“sein.

So wird das Top-Spiel nicht nur zum Scheideweg über die Platzierun­g nach der funktional­en, aber im Bequemen eingefrore­nen Ära Frank Lorenzet, sondern auch über die personelle Entwicklun­g. Der überfällig­e Verjüngung­sprozess des Handball-Kaders wird in der Winterpaus­e weitergehe­n. Hepp dürfte besonders anhand von Spielen wie gegen Schalksmüh­le registrier­en, wer in sein Konzept passt. Auch prominente­re Abgänge sind längst nicht mehr ausgeschlo­ssen. Es wird in Schalksmüh­le möglich sein, diese Eindrücke zu widerlegen.

„Wir müssen zeigen, dass wir es besser können“Lars Hepp

Trainer LTV

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